Neurodermitis – was nun?
Auf die richtige Pflege kommt es an…
Nahezu täglich treffe ich in meinem Berufsalltag auf diese Frage. Mal sind es junge Eltern mit ihrem noch ganz kleinen Kind, mal sind es Jugendliche in der Pubertät, die plötzlich vor dieser Frage stehen oder auch Erwachsene jeden Alters, die mit neurodermitischen Schüben zu kämpfen haben.
Zunächst einmal: Die Diagnose gehört selbstverständlich in die Hand des Arztes. Meine Aufgabe ist es dann, zusammen mit meinen Kunden die individuell auf die Bedürfnisse der Haut abgestimmte Pflege zu entwickeln, um z.B. dem oft quälenden Juckreiz sanft, aber wirkungsvoll zu begegnen, um den Teufelskreis Jucken-Kratzen zu unterbrechen, für spürbar mehr Lebensqualität. Aber auch die gestörte Barrierefunktion der Haut braucht Stärkung, das Spannungsgefühl muss reduziert und die Rötungen wollen beruhigt werden. Wir sind für die Pflege zuständig. Weitere Bausteine wie eine angepasste Ernährung, Stressvermeidung etc. gehören natürlich auch dazu!
Neurodermitis gilt als eine der häufigsten Hauterkrankung
Oft beginnt Neurodermitis im frühen Kindesalter und bessert sich mit den Jahren. Sie gilt als eine der häufigsten Hauterkrankungen unserer Gesellschaft. Etwa 1-3% der Erwachsenen und 10-20% der Kinder in den Industrienationen sind betroffen! Die Neigung, eine Neurodermitis zu entwickeln, kann familiär bedingt sein. Manchmal ruht sie viele Jahre, um dann – zum Beispiel nach einer sehr belastenden Lebensphase – auszubrechen.
Typisch für die Neurodermitis sind die verschiedenen Erscheinungsformen, die, abhängig vom Lebensalter, am Kopf (Milchschorf) zu beobachten sind, später eher an den Ellenbeugen und Kniekehlen, aber auch an vielen andere Körperstellen, an denen die Haut dünn und empfindlich ist, wie z.B. hinter den Ohren oder an den Augenlidern. Schlimmere Schübe befallen auch größere Hautpartien wie Arme, Beine, Hände.
Die Haut kann sich nicht selber im Gleichgewicht halten
Neurodermitis verläuft schubweise und geht oft Hand in Hand mit Allergien. Welche Auslöser den nächsten Schub in Gang setzen, ist ganz unterschiedlich; Wechsel der Jahreszeiten, Stress, Überempfindlichkeiten – auch gegen bestimmte Nahrungsmittel – sind nur einige Beispiele. Grundsätzlich ist die Haut bei Neurodermitis, durch ihren verminderten Wasser- und Fettgehalt, sehr trocken und schuppig. Sie muss daher sehr regelmäßig und intensiv gepflegt werden, denn sie kann sich nicht selber im gesunden Gleichgewicht halten.
Wichtigstes Ziel ist es also, individuell und für jeden Betroffenen neu die richtigen Pflegemittel sowohl in den akuten Phasen als auch in der schubfreien Zeit zu finden. Läuft es gut, schaffen wir einen Beitrag, den Schub zu verkürzen und die schubfreie Zeit zu verlängern, dann freuen wir uns sehr!
Die Naturkosmetik bietet eine ganze Bandbreite an „Helfern“
Gott sei Dank haben wir mittlerweile in der Naturkosmetik eine ganze Bandbreite an erfolgreichen „Helfern“, um dieses Ziel immer wieder zu erreichen. Denn: Auch hier kann es immer wieder passieren, dass eine Umstellung in der Pflege nötig wird, weil das vorher so erfolgreiche Produkt auf einmal nicht mehr hilfreich ist und ein Wechsel auf ein nun passenderes Produkt nötig wird.
Dieser Herausforderung stelle ich mich gern und freue mich sehr, wenn wieder ein richtiger Schritt gefunden wurde, und positive Rückmeldungen bestärken mich dann bei dieser „Detektivarbeit“. Letztendlich – wenn der Zustand der Haut sich gebessert hat – geht es um eine nachhaltige Stabilisierung dieses Erfolges. Denn eins ist sicher: die neurodermitische Haut braucht lebenslang viel Aufmerksamkeit.
Ich wünsche allen kleinen und großen Lesern, dass sie sich in ihrer Haut wohlfühlen! Herzlichst, Ihre Angelika Landgraff
Autorin:
Angelika Landgraff,
seit 23 Jahren Inhaberin von Hautnah,
Naturwaren für reine Naturkosmetik und
wunderbare Lieblings-Kleidungsstücke in reinen Naturfasern