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Frühstück, eine wichtige Mahlzeit für Kinder?! – Lüttbecker – das Familienmagazin für Lübeck und Umgebung

Frühstück, eine wichtige Mahlzeit für Kinder?!

In vielen Familien geht es nach dem Aufstehen so turbulent zu, dass nicht genügend Zeit für ein Frühstück bleibt.

Finden Sie jeden Tag zuhause die Zeit und Ruhe, um morgens gemeinsam zu essen? Während der Nacht zehrt der Körper die Energiereserven auf, so dass am Morgen ein Energie- und Nährstoffschub besonders wichtig ist. Kinder, die nicht frühstücken, können sich deshalb nicht richtig konzen­trieren und sind leicht reizbar und nervös. Ein optimales Frühstück, das viel Kraft gibt und die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit des Kindes stärkt, umfasst das Frühstück zuhause und das Pausenbrot. Bieten Sie Ihrer Familie folgende Nahrungsmittel an:

Getreideprodukte

Vollkornbrot oder ein selbst zusammengestelltes Müsli zum Beispiel mit Vollkornhaferflocken sind gute Energielieferanten. Vollkornprodukte lassen den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen, geben die Energie also nicht auf einmal sondern kontinuierlich ab. Brot immer dick schneiden und dünn belegen. Butter, Käse und Wurst enthalten sehr viel Fett. Wählen Sie als Belag fettarmen Käse und magere Wurstsorten. Ein süßer Belag wie Marmelade ist zur Abwechslung durchaus erlaubt. Auf fertige Müslimischungen und Frühstückscerealien sollte verzichtet werden. Oft enthalten sie zu viel Zucker, Honig oder Schokolade. Schauen Sie auf die Zutatenliste! Wenn Ihre Kinder darauf bestehen, mischen Sie süße Cerealien mit „puren“ Vollkornhaferflocken.

Obst und rohes Gemüse

Sie liefern die Vitamine. Am besten die Sorten je nach Saison und Region auswählen. Obst und Gemüse sind dann am vitaminreichsten und sorgen bei Ihrem Kind für viel Abwechslung. Eine gute Alternative sind Smoothies, ein Mixgetränk aus pürierten Früchten.

Milch und Milchprodukte

Sie enthalten Eiweiß für den Muskelaufbau und Kalzium für den Knochenaufbau; gut geeignet für Kinder: Joghurt, Quark und Käse. Ungesunde Alternativen wie Kinderprodukte (Puddings, Quarkspeisen, Milchriegel, Milchmixgetränke) besser nicht einkaufen, auch wenn die Industrie sie als gesunden Pausensnack bewirbt. Diese Fertigprodukte enthalten meist zu viel Zucker und Zusatzstoffe (Aromen). Wenn Ihre Kinder auf fertige Desserts nicht verzichten wollen, rühren Sie etwas Naturjoghurt hinein, um den Zuckergehalt zu senken.

Getränke

Ausreichend Flüssigkeit ist für die Konzentration und körperliche Leistungsfähigkeit wichtig. Motivieren Sie Ihre Kinder, zum Frühstück und in den Pausen viel zu trinken. Gute Durstlöscher sind Früchte- oder Kräutertees ohne Zucker, Wasser oder Saftschorlen (2/3 Wasser und 1/3 Saft). Milch ist kein Durstlöscher sondern ein flüssiges Lebensmittel. Bitte nur in Maßen anbieten; ebenso wie ab und zu eine Tasse Kakao.

Achtung!

Die beliebten Nuss-Nougat-Aufstriche sind mit ihrem hohen Fett- und Zuckergehalt absolute Kalorienbomben. Sie sollten nur äußerst selten auf den Tisch kommen. Und wenn, dann nie im großen Vorratsglas, sondern immer nun in kleinen Gläsern, die zu sparsamerem Umgang anregen.

Frühstück als Familientermin

Machen Sie das tägliche Frühstück zum Ritual. Gönnen Sie Ihrer Familie 30 Minuten gemeinsame Zeit mit zumindest einem Elternteil. Tipp: Beginnen Sie mit der Vorbereitung am Abend vorher, zum Beispiel Salatblätter waschen oder Rohkost schälen. Auch das Frühstücksgeschirr kann bereitgestellt werden. Achten Sie darauf, dass gesunde hochwertige Lebensmittel auf dem Tisch stehen, weil Kinder morgens oftmals nur kleine Por­tionen essen, vor allem wenn es schnell gehen muss. Nehmen Sie sich am Sonntag Zeit für ein ausgiebiges Familien-Frühstück, welches sich vom täglichen Frühstück etwas unterscheiden sollte; vielleicht mit selbstgebackenen Brötchen oder einer Eierspeise. Beziehen Sie Ihre Kinder bei der Planung mit ein, dann helfen sie in der Küche sicherlich gerne mit.
Obst (alternativ Trockenobst) und Marmelade süßen Joghurts und Quarkspeisen. Die Früchte liefern zusätzlich wertvolle Ballaststoffe. Vorsicht bei der Zugabe von Kiwis. Sie machen die Milchprodukte durch ihre Enzyme bitter.
Aus Magerquark, einer Prise Salz, einem Schuss Milch und frischem, kleingeschnittenem Schnittlauch wird ruckzuck ein erfrischender Sommerbrotaufstrich.
Planen Sie ab und zu einen Müsli-Mix-Nachmittag mit Ihren Kindern ein, an dem Sie verschiedene Müslimischungen selbst zubereiten. Dadurch halten Sie Ihre Kinder von den fertig gekauften süßen Kindermüsli ab. Anregungen gibt es im Internet.
Kinder lieben hartgekochte Eier; eine leckere Alternative.

Hilfe für Morgenmuffel

Ist Ihr Kind ein sogenannter „Frühstücksmuffel“? Zwingen Sie Ihr Kind in solch einem Fall nicht zum Essen. Bieten Sie immer wieder eine Art leichten Snack an, zum Beispiel einen Shake aus Joghurt, Milch und Obst. Achten Sie darauf, dass das Pausenbrot als Ausgleich umfangreicher ausfällt. Stellen Sie eine Familienregel auf: mindestens eine Viertelstunde herrscht Anwesenheitspflicht am Frühstückstisch. Je kreativer und kompromissbereiter Sie sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Kind doch etwas zu sich nimmt. Seien Sie ein gutes Vorbild, also nicht nur einen Kaffee trinken sondern auch ausgewogen dazu essen.

Pausensnack

Das zweite Frühstück in Kita oder Schule sollte von der Menge und Auswahl her sinnvoll das erste Frühstück ergänzen. Gestalten Sie die Zwischenverpflegung abwechslungsreich
Gut geeignet für den Transport ist eine Brot-Dose. Sie ist praktisch und umweltschonend. Es gibt sie auch als mehrteilige Box mit herausnehmbarem Einsatz, die hilft, verschiedene Teile der Pausenmahlzeit, wie Brot und Fingerfood, zu trennen. Lassen Sie Ihr Kind die Dose auswählen, umso lieber wird es den Pausensnack mitnehmen. Auf Frischhalte- und Alufolien der Umwelt zuliebe möglichst verzichten. Eine umweltfreundliche Alternative ist der „Stullenwickler“, ein Tuch mit abwischbarer Beschichtung. Es ist platzsparend und dient unterwegs sogar als saubere Unterlage. Dass Trinkflaschen bruchsicher und auslaufdicht sind, sollte selbstverständlich sein. Achten Sie beim Einkauf darauf, dass Ihr Kind sie leicht öffnen und schließen kann.
Brot aus Vollkorn essen die Kinder lieber, wenn es fein gemahlen ist. Frischkäse ist ein idealer Aufstrich für das Pausenbrot. Kleine Happen verführen zum Naschen: Brot in Häppchen schneiden oder mit Plätzchenformen ausstechen.
Obst und Gemüse in Sticks, Scheiben oder Schnitzen mitgeben. Vitaminrakete oder Obst-Schaschlik; lustige Namen machen Appetit auf gesunde Pausensnacks. Für Fruchtspieße bestens geeignet: Kiwi, Melone, Banane, Pfirsich, Aprikose, Orange, Mandarine, Trauben, Beeren. Äpfel fantasievoll schneiden. Über frisch geschnittene Äpfel und Bananen Zitronensaft träufeln, damit sie nicht braun und unappetitlich werden.
Legen Sie ab und zu eine kleine Überraschung mit in die Dose, wie zum Beispiel ein paar Nüsse oder Trockenfrüchte. Seien Sie kreativ! Wenn Ihr Kind die Brote wieder mitbringt, fragen Sie nach, woran es liegt. Überlegen Sie gemeinsam, wie die Dose befüllt werden soll. Gehen Sie auf die Wünsche Ihrer Kinder ein. Erklären Sie Ihren größeren Kindern, warum ein Schokoriegel nicht in die Frühstücksbox gehört.

Fazit:

Ein gehaltvolles und abwechslungsreiches Frühstück versorgt Ihre Kinder für viele Stunden mit Energie. Es ist die Basis für einen guten Start in den Tag. Die Energiespeicher des Körpers werden wieder aufgefüllt und die gemeinsam verbrachte Zeit, die Zuwendung, die Ihr Kind gleich am Morgen erfährt, gibt ihm Sicherheit und Halt. Wenn sich dann noch das erste Frühstück zu Hause und die Zwischenverpflegung ergänzen, ist es ideal.

Ein tägliches Familienfrühstück wünscht Ihnen,
Sabine Timmermann



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