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Familienrat – nur gemeinsam blühen wir auf

Nun ist es schon 13 Jahre her, als alles mit dem „Alt & Jung Projekt“ begann. Selbst mit fünf Kindern gesegnet, ohne Großeltern in der Nähe, ergriff Claudia Bolte im Herbst 2008 die Initiative, Brücken zwischen den Generationen zu bauen.

Es gibt viele ältere Menschen ohne Enkel sowie viele Familien mit kleinen Kindern ohne Großeltern, die sich wunderbar ergänzen können. Auf ehrenamtlicher Basis stellt sie seither geeignete Kontakte her, in denen es nicht nur darum geht, eine günstigen Babysitter für das Kind zu finden, sondern auch den älteren Menschen Hilfe oder Gesellschaft zu leisten. Nach Vorgesprächen und Kennenlerntreffen finden passende Partnerfamilien zusammen und können ihre neuen Familienangehörigen auf eigene Weise genießen. Darum kümmert sich Wahlverwandtschaften Alt & Jung Lübeck e.V.

Mehr als 150 Wahlverwandtschaften

Der Verein hat seitdem ca. 150 Wahlverwandtschaften auf den Weg gebracht. Wahlverwandtschaften sind nicht nur Verbindungen zwischen Alt & Jung, sondern auch Jung & Jung, Alt & Alt haben zueinander gefunden. Darüber hinaus haben sich auch neue Kontakte bei den Regelaktivitäten des Vereins, wie Filmabende, Frühstücks-Runden, Flohmärkte, Seniorensingen gefunden.

Neu: Der Familienrat

Seit September diesen Jahres hat der Verein Wahlverwandtschaften Alt & Jung Lübeck eine zusätzliche Aktivität aufgenommen, den FAMILIENRAT. Unterstützt wird der Verein dabei durch dier Dräger-Stiftung. Der Familienrat ist ein Verfahren, das Menschen in schwierigen Situationen oder Krisen, die sie nicht alleine bewältigen können, hilft, eine individuelle, persönliche Lösung zu finden und wichtige Entscheidungen zu treffen. 

Bei der Vorbereitung und Durchführung eines Familienrats unterstützt ein unabhängiger, geschulter Koordinator oder eine unabhängige geschulte Koordinatorin, ihr Netzwerk zu aktivieren und einzuladen, d.h. vertraute Menschen versammeln sich, um zu überlegen, wie es weitergehen soll. 

Zu einem Familienrat werden alle gewünschten Bezugspersonen, z.B. Familienangehörige, Verwandte, FreundInnen, NachbarInnen, LehrerInnen, Freunde der Kinder und Jugendlichen eingeladen. Die aktuelle Situation wird von den eingeladenen Personen gemeinsam von allen Seiten beleuchtet. Für die vorhandene konkrete Sorge wird mit allen gemeinsam ein Plan erarbeitet, wie sie die Situation verbessern können, was sie selbst dazu beitragen können und welche Hilfe von außen benötigt wird. Das ist ein Plan, der für alle Sicherheit bietet und für den die hier zusammen gefundene Gemeinschaft die Verantwortung übernehmen kann. Schließlich wissen Familie, Verwandte, FreundInnen, NachbarInnen und Bekannte am besten, was sie gut können und was bei ihnen funktioniert.

Es besteht auch die Möglichkeit, einen Folgerat zu einem weiteren Termin zu verabreden, um gemeinsam zu schauen, was wie funktioniert hat und ob an dem Plan etwas verändert werden sollte.

Mit dem Verfahren wird Menschen, die ihnen ursprünglich gehörende Verantwortung für ihr Leben zurückgegeben oder belassen und ein höchstmögliches Maß an Partizipation in der Entscheidungsfindung erreicht.

Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen steht beim Familienrat an höchster Stelle.

Bundesweit wird inzwischen in vielen Bereichen der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe bei der Hilfeplanung, aber auch in der sozialraumorientierten Planung auf das Verfahren FAMILIENRAT nicht mehr verzichtet und als eine kreiserweiternde und empowernde Alternative genutzt.

Interessiert?

Dann rufen Sie gerne unter Tel.: 0451–582 496 39 beim Verein an oder schreiben eine Nachricht an wahlverwandtschaften-luebeck@t-online.de. Sie können nach Terminvereinbarung auch das Innenstadtbüro in der Depenau 43, 23552 Lübeck besuchen.

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