Liebevolle Familienschonkost macht gesund

Kleine Kinder werden häufig krank. Sie setzen sich mit den Keimen ihrer Umwelt auseinander und stärken dadurch ihre Abwehrkräfte. Harmlose Infektionskrankheiten kann Ihr Kind aus eigener Kraft überstehen, wenn Sie es dabei unterstützen. Wer krank ist, braucht besondere Zuwendung – auch beim Essen und Trinken.

Essen:
Vermeiden Sie schwere, fette Speisen. Ihr Kind braucht leichte, vitamin- und mineralstoffreiche Kost, um den Stoffwechsel zu entlasten. Saftige Speisen sind ideal. Ebenso weiche und stark zerkleinerte Lebensmittel. Sie lassen sich leicht kauen und schlucken. Auch eine warme Suppe hat sich noch immer bewährt, um kranke Kinder wieder aufzupäppeln: Wer kennt nicht Großmutters klassische Hühnersuppe, die wohlig von innen wärmt sowie den Körper mit allen lebensnotwendigen Mineralien und Vitaminen versorgt? Alternativ tut es auch eine Gemüsesuppe, bestehend aus wertvollem Gemüse und frischen Kräutern. Es gibt viele milde, weiche, reizarme, nicht blähende und fettarme Nahrungsmittel, die gut vertragen und für die Schonkost empfohlen werden. Je nach Art der Erkrankung. Informative Lebensmittel-Tabellen finden Sie im Internet.

  • Mahlzeiten möglichst frisch zubereiten
  • Dämpfen oder Dünsten ist besonders schonend (Vitamine bleiben erhalten)
  • Fett reduzieren.
  • Speisen nur wenig salzen, möglichst mit frischen Kräutern würzen. Scharfe Gewürze vermeiden!
  • Kleine Mengen – mundgerecht, kreativ und liebevoll angerichtet.

Leisten Sie dem kleinen Patienten beim Essen Gesellschaft. Ein lustiger Teller, das Lieblingskuscheltier oder ein Bilderbuch erleichtern das Kranksein. Wenn Ihr Kind trotz aller Mühe nichts isst, versuchen Sie es einfach später nochmal. Zwingen Sie Ihr Kind bei Appetitlosigkeit nicht zum Essen! Kranke Kinder wissen selbst am besten, was sie an Nahrung benötigen.


Trinken:
Trinken ist im Krankheitsfall besonders wichtig. Der Körper eines Kindes trocknet schneller aus als der eines Erwachsenen. Getränke sollten immer in Reichweite stehen. Am Krankenbett sind Trinklerntasse oder Trinkflasche ideal, weil Ihr Kind daraus auch halb im Liegen trinken kann. Tees oder frisch gepresste Säfte in der Thermoskanne aufbewahren. Erneuern Sie regelmäßig das Getränk.

Was können Sie für Ihr Kind tun bei…?

Durchfall:Lassen Sie Ihr Kind viel trinken, um verlorene Flüssigkeit zu ersetzen. Möglichst kohlensäurefreies Wasser und Tee (Fenchel oder Kamille). Geben Sie ihm einige Stunden nichts zu essen und dann nach und nach leicht verdauliche, fett- und ballaststoffarme Schonkost und stopfende Lebensmittel wie geriebener Apfel und Zwieback. Zucker meiden.
Erbrechen:Auch hier steht der Ersatz verlorener Flüssigkeit im Vordergrund. Schlückchenweise mit milden Tees zum Beispiel aus Fenchel beginnen. Größere Mengen werden meist wieder erbrochen. Anschließend mit Wasser verdünnte Säfte anbieten. Geben Sie Ihrem Kind Zwieback und Salzstangen zum Knabbern. Wird das vertragen, zur Schonkost übergehen. Vermeiden Sie fette, saure, schwer verdauliche und abführende Speisen.
Fieber: Wichtiger als essen ist reichlich trinken, idealerweise Wasser, frisch gepresste Säfte und Tee. Mit Fieber kämpft der Körper gegen Krankheitserreger – das kostet Kraft. Damit das Essen nicht zusätzlich belastet, sollte es leicht verdaulich und fettarm sein, nicht zu viel Eiweiß, aber reichlich Kohlenhydrate enthalten. Ideal: Obst, Gemüse, Reis, Nudeln und Suppen.
Schnupfen: Neuere Studien zeigen: Viel trinken hilft nicht so viel, wie gedacht. Kräuter- und Früchtetees, Fruchtsäfte und Wasser tun Ihrem Kind trotzdem gut und lösen zähen Schleim. Obst und Gemüse stärkt die Abwehr Ihrer Kinder. Denken Sie sich kreative Gerichte aus.
Halsentzündung: Wenn der Hals dick ist, macht Schlucken keinen Spaß. Alles, was leicht rutscht, ist ideal. Das heißt viel Flüssigkeit, Eis, Joghurt- oder Quarkspeisen, Milchshakes, Brühen, Cremesuppen. Harte, trockene, schwer kau- und schluckbare Gerichte meiden. Gemüse und Obst als Püree zubereiten.
Achtung: Keine sauren Speisen (Zitrus- und Beerenfrüchte, Tomaten und damit zubereitete Speisen), die den entzündeten Hals reizen! 


Verstopfung, ein Problem vieler Kinder
Eine Verstopfung bei Kleinkindern ist keine Seltenheit. Wenn die Nahrung kaum Ballaststoffe enthält, das Kind zu wenig trinkt oder sich nicht ausreichend bewegt, braucht der Stuhl viel länger für die Reise durch den Darm. Am Ende ist er so hart, dass der Stuhlgang schmerzhaft ist. Das führt zum Teufelskreis: Das Kind geht nicht gerne auf die Toilette, weil es quälend ist und der Stuhl verhärtet sich immer mehr.
Die Ursachen können auch seelisch sein: Von einem geänderten Tagesablauf wie der Eintritt in die Kindertagesstätte, über das Erlernen neuer Dinge wie „Aufs Töpfchen gehen“ bis hin zu einer Ernährungsumstellung, zum Beispiel auf einer Reise mit ungewohntem Essen.


Ernährungstipps:

  • Birnen, Kürbis und Trockenobst lockern den Stuhl auf. Bananen, Karotten, und Kakao stopfen. Deshalb nur in Maßen genießen.
  • Vollkornprodukte wie Müsli oder Dreikornbrot (gemahlen) wirken positiv auf die Verdauung.
  • Kochen Sie mit Olivenöl statt Butter, Margarine, Sonnenblumenöl.
  • Bewegung fördert die Verdauung der Kleinen. Schaffen Sie genug Gelegenheiten zum Toben und Rennen und machen Sie mit.
  • Sorgen Sie für Ruhe und eine angenehme Atmosphäre beim Toilettengang Ihrer Kinder.
  • Wichtig: Ausreichend trinken. Das erste kleine Getränk gleich morgens vor dem Frühstück bringt den Kinderdarm in Schwung.

Rekonvaleszenz
In dieser Krankheitsphase, in der Symptome bereits abklingen bis hin zur vollständigen Genesung, braucht der Kinderkörper Extra-Power. Die Aufbaukost sollte deshalb besonders viele wertvolle Nährstoffe liefern, leicht verdaulich und eiweißreich sein. Ideal sind Obst, Gemüse, Nüsse, mageres Fleisch, Fisch und Milchprodukte. Servieren Sie Ihrem Kind mehrere kleine, appetitlich angerichtete Mahlzeiten und berücksichtigen Sie seine Wünsche und Vorlieben.
Frisch zubereitete Lieblingsspeisen wecken die Lebensgeister!

Fazit
Schonkost ist eine Ernährungsform, die den ganzen Körper entlasten soll. Jede Erkrankung verlangt nach einer anderen Ernährung. Mit dem richtigen Essen können Sie Ihr krankes Kind wieder aufpäppeln.
Wichtig: Bitte beachten Sie, dass die Schonkost einen Arztbesuch nicht ersetzen kann, falls die Beschwerden nicht kurzfristig verschwinden!


Eine schnelle Genesung Ihres Kindes
im Krankheitsfall wünscht Ihnen, Sabine Timmermann

Autorin
Sabine Timmermann
Hauswirtschaftsleiterin mit dem Schwerpunkt Ernährung,
Gründerin der Zwergenkombüse,
Mutter von zwei erwachsenen Kindern

www.zwergenkombuese.de

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