Die Geschichte des Weihnachtsbaums

Er gehört zu Weihnachten wie die Plätzchen, die Nüsse und die Geschenke. Fast in jedem Haushalt steht an Heiligabend ein Weihnachtsbaum unter dem die Geschenke liegen und der bei Kindern die Augen zum Leuchten bringt. Aber wer hat ihn erfunden? Wo kommt diese Tradition her? Seit wann schmückt der Baum zur Weihnachtszeit die Wohnzimmer?

Bereits 1419 sollen Bäcker aus Freiburg im Breisgau einen Weihnachtsbaum mit Lebkuchen, Äpfeln, Früchten und Nüssen behängt haben, den die Kinder an Neujahr abernten durften. Im 16. Jahrhundert wurden am Oberrhein zu Weihnachten grüne Tannenzweige, die sogenannten „Weihnachtsmeien“ in die Wohnstube geholt. Deshalb gilt das Elsass und die Gebiete auf der gegenüberliegenden Seite des Rheins, als die Wiege des Christbaums. Aber auch im Norden wurden, laut der Zunftchronik des städtischen Handwerks in Bremen, 1597 Tannenbäume zur Weihnachtszeit geschmückt. Bis sie allerdings in die Wohnzimmer aller kamen, verging noch eine lange Zeit. Die Weihnachtsbäume wurden ab 1730 auch mit Kerzen geschmückt.

Erst im 18. Jahrhundert verbreitete sich der Brauch zunächst bei hohen Beamten und wohlhabenden Bürgern. In unseren Breiten gab es damals noch nicht so viele Tannenbäume, weshalb sie teuer waren und es sich nicht alle leisten konnten. In der Zeit der Freiheitskriege gegen Napoleon, zu Beginn des 19. Jahrhunderts, wurde der Baum zum Sinnbild des Deutschtums. Waren zuvor die Bäume überwiegend in evangelischen Familien anzutreffen, wurde er damals, unabhängig von der Glaubensrichtung, zum Bestandteil des Weihnachtsfestes. Allerdings gab es ein Problem: Es gab nicht genug Tannen und Fichten. Deshalb wurden im 19. Jahrhundert vermehrt Tannen- und Fichtenwälder angelegt, damit der Bedarf gedeckt werden konnte.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war der Weihnachtsbaum schon über Deutschland hinaus bekannt. Der Adel, Auswanderer und Soldaten brachten den Brauch in alle Welt. 1882 stand in den USA der erste Baum mit elektrischer Beleuchtung und 1891 wurde das erste Mal vor dem Amtssitz des amerikanischen Präsidenten ein Weihnachtsbaum aufgestellt. Die katholische Kirche wehrte sich lange gegen dieses „unreligiöse“ Brauchtum. Erst nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde das Aufstellen von Christbäumen in den Kirchen erlaubt. Bis ein Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz in Rom stehen durfte, vergingen  aber noch mehrere Jahre. Papst Johannes Paul II ließ 1982 das erste Mal einen Weihnachtsbaum im Vatikan aufstellen.

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