Der schönste Tag

Die Hochzeit – der schönste Tag des Lebens. Hier sagt man „Ja“ zu seiner großen Liebe und verspricht sich ewige Liebe und Treue! Jedes Brautpaar hat seine eigene Vorstellung vom „schönsten Tag des Lebens“. Aber eine Hochzeit vorzubereiten, kostet auf jeden Fall viel Zeit. Zeit, die man oft nicht hat, besonders wenn schon Kinder da sind. Wer keine Hilfe bei der Vorbereitung hat, der kann Unterstützung von Profis holen. Es gibt sogenannte „Weddingplaner“, die die Hochzeit nach den Vorstellungen des Brautpaars vorbereiten und wissen, worauf es ankommt. Wir haben uns mit Lena Willers von der Agentur Traumhochzeit (agentur-traumhochzeit.de) getroffen, die uns einen Einblick zum Thema Hochzeit mit Kindern gewährt hat.

Wie ist der Wunsch entstanden, Hochzeitsplanerin zu werden?

Den Wunsch habe ich tatsächlich schon sehr lange gehabt. Ich bin gelernte Hotelfachfrau, gehörte Organisation schon immer zu meiner Arbeit. Ich habe unzählige Caterings geleitet, und die Hochzeiten waren für mich immer etwas Besonderes. Ich habe so viele Hochzeitsfeiern bekellnert und war Ansprechpartner für die Brautmütter. Natürlich bekommt man da mit, was alles so schief gehen kann. Oft habe ich gedacht, warum holen sich die Leute keine professionelle Hilfe. Dadurch bin ich auf die Idee gekommen, Hochzeitsplanerin zu werden.
Ich glaube, das Wichtigste für diesen Beruf ist, dass man gut mit Menschen kann: frei sprechen, nicht schüchtern sein, auf Menschen zugehen können und offen in die Welt schauen. Das sind Eigenschaften, die man neben Planung und Organisation mitbringen sollte.

Das Kennenlernen, die Vorstellung des Konzepts, die Umsetzung auf der Feier – all das ist ein Prozess als Teil Ihrer Arbeit. Was genau sind Ihre Aufgaben?

Das Kennenlernen findet oft auf Hochzeitsmessen statt. Auch unsere Internetseite bietet einen ersten Eindruck. Auf Email-Anfragen antworte ich meist: “Ich freue mich, lassen Sie uns einmal miteinander telefonieren.“ Denn die Sympathie muss passen.
Das erste Gespräch findet immer bei dem Brautpaar zu Hause statt, weil ich es schöner finde, wenn sie in ihrem eigenen Umfeld sind. So kann ich mir schon mal einen Eindruck machen, wie sie leben und der Dekorationsstil ist. Die Paare sind in ihrem Zuhause auch immer ein bisschen gelöster.
Wenn der Vertrag mit uns unterschrieben ist, fängt als erstes die Suche nach einer Location statt. Fotograf und DJ sind die nächsten beiden Punkte, die abgehakt werden sollten, um noch eine möglichst große Auswahl zu haben. Dann gestalten wir gemeinsam einen Tagesablauf, damit auch die Einladungskarten rechtzeitig geschrieben werden können. Dann geht es immer weiter bis zum großen Tag. Es ist auch möglich uns als Zeremonienmeister zu buchen, das bedeutet, dass wir am Tag der Hochzeit wirklich von morgens bis abends vor Ort sind und uns um alles kümmern – damit es für alle eine schöne entspannte Feier wird.

Heutzutage sind Kinder vor der Hochzeit keine Seltenheit.
Wie erleben Sie diese Entwicklung?

Tendenziell ist es mehr geworden. Es gibt verschiedene Varianten. Viele heiraten noch schnell standesamtlich vor der Geburt des Kindes. Einige haben schon standesamtlich geheiratet und möchten zwei, drei Jahre später nochmal im großen Rahmen feiern. Manche schieben die Hochzeit auf und warten bis das Kind größer ist.
Hochzeitsplanung ist mit ca. 200-250 Stunden sehr zeitaufwendig. Wenn die Kinder noch sehr klein sind, kann es recht anstrengend werden. Ab ca. 3 Jahren kann man Kinder super gut in die Planung einbinden, sollte man auch. Fünfzig Prozent meiner Paare haben Kinder, die an sich die Zeit hätten, ihre Hochzeit selber zu planen, aber diese Zeit lieber mit ihren Kindern verbringen möchten und nicht mit Hochzeitsplanung.

Haben sich dadurch die Prioritäten des Brautpaares verändert?

Ja, wenn sie Kinder haben, ist es ja meistens so, dass es im Freundeskreis viele Kinder gibt und auf der Feier dann relativ viele da sind.
Das Brautpaar wünscht sich, dass es auch für die kleinen Gäste eine schöne Feier wird und sie Spaß haben. Dabei ist auch die Locationauswahl wichtig und wir achten darauf, wo mögliche Gefahrenquellen sind, weil die Kinder ja nicht unentwegt bewacht werden. Beliebt sind da natürlich Strandhochzeiten oder Locations mit großen Wiesen oder Spielplatznähe. Dann wird es keine Hochzeit am See mit dem langen Steg sondern eher die Hochzeit in der Scheune am Wald­rand.

Sollte man Kinder bei der Vorbereitung mit einbeziehen?

Auf jeden Fall, auch gerne mit mir zusammen. Ich sage immer, wenn wir Torte oder Blumen auswählen, ‘nehmt eure Kinder mit‘. Sie fühlen sich mit eingebunden und sind Teil des Ganzen, wenn sie auch die Torte probieren oder eine Blume aussuchen dürfen, die bei Mama im Brautstrauß steckt. Ganz, ganz wichtig bei kleinen Mädchen: Mama zum Brautkleidkauf begleiten oder der Junge mit Papa zum Anzugkauf. Wenn sie sich dann noch selbst ein Kleidchen/Anzug aussuchen dürfen, ist es etwas ganz Besonderes. Und die Kinder sollten, abhängig vom Alter, unbedingt in die Trauung mit eingebunden werden, zum Beispiel beim Blumenstreuen.

Wie integriert man Kinder mit in eine Hochzeitsfeier?

Ich gehe da gerne in Schritten vor: Wie viele Kinder werden es? Kennen sie sich untereinander? Welchen Altersunterschied haben die Kinder? Sprechen alle dieselbe Sprache? Gerade wenn es Feiern sind, bei der viele Kulturen aufeinander treffen und verschiedene Sprachen gesprochen werden, fühlen sich Kinder sich immer am meisten wohl, wenn sie in ihrer Muttersprache angesprochen werden. Das sollte man auf jeden Fall berücksichtigen, wenn man eine Hochzeits-Nanny engagiert. Wenn die Location groß ist und es viele Kinder sind, können in verschiedenen Ecken nach Altersklasse Spielangebote gemacht werden: Malstation, Bogenschießen, Schminken … So verteilt man das Angebot auf, was sich auch positiv auf die Lautstärke auswirkt.
Gerade bei der Trauung freuen sich die Kindern über eine Aufgabe, zum Beispiel Blumenstreuen oder Fotographieren (Sofortbildkamera). Beim Essen kann man am Platz der Kinder kleine Gastgeschenke vorbereiten, die sich für Jungen und Mädchen unterscheiden sollten. Was total gut ankommt, ist ein Kinderbuffet an einem kleineren Tisch.
Ich bin großer Fan von Hochzeits-Nannys. Es ist jemand da, der Ansprechpartner für die Kinder ist. Natürlilch merken die Kleinen, dass es ein besonderer Tag ist und gerade sensible Kinder sind dann sehr auf ihre Mama fixiert. Die Nannys sind Pädagogen und Erzieher, die wissen was sie tun und wie man z.B. ein besonders weinerliches Kind wieder zum Strahlen bringt. Denn auch die jungen Gäste sollen am Ende des Tages sagen, was für eine schöne Hochzeit Mama und Papa da gemacht haben. Bei einer Kinderzahl von über 20 Kindern ist zu überlegen, ob sich vielleicht ein Spielzimmer einrichten lässt: mit kleinen Matratzen, die eine Spielwiese zur späteren Stunde in eine Schlafwiese verwandeln. Wenn z.B. im Hotel gefeiert wird und die Nanny zusätzlich einen Zu-Bett-Bring-Service anbietet, ist das ein willkommenes Angebot. So wird keiner der Gäste eingespannt und alle können so lange feiern, wie sie möchten.

Was sind die größten Wünsche oder auch Sorgen eines Brautpaares?“

Oft besteht die Angst, dass das Kind den ganzen Tag am „Rockzipfel der Mutter hängt. Grundsätzlich ist es da hilfreich, wenn man die Kinder von vornherein gut einbindet und ihnen erklärt, was an dem Tag passiert und wie schön es auch für sie werden kann. Dann freuen sie sich auf den Tag und sind entspannt. Eine weitere Sorge ist der Mittagsschlaf. Gut ist es, im Vorwege jemanden zu organisieren, der das Kind dann begleitet, damit es ausgeruht und entspannt ist, wenn es nachher zur Feier geht.
Eine der größten Sorgen ist die Zubettgeh-Situation, weil sowohl Braut als auch Bräutigam nicht eine Stunde aufs Zimmer verschwinden möchte bis das Kind eingeschlafen ist. Sie fehlen dann auf ihrer eigenen Feier, was natürlich sehr schade ist.
Ich glaube, das Wichtigste für Hochzeiten mit Kindern ist, wie schon gesagt, diese mit einzubeziehen und ihnen Aufgaben zu geben. Gerade ältere Kinder ab 4, 5 Jahren kann man in schöne Hochzeitsrituale einbinden und sie mit vorne stehen dürfen. Schön ist auch, beim Ringtausch dem Kind als Symbol der Zugehörigkeit etwas zu schenken zum Beispiel ein Armband oder eine Kette.

Was spricht für die Wahl einer Hochzeitsagentur bei der Planung?

Eine der wichtigsten Punkte ist die Zeitersparnis. Das ist ein Riesenfaktor, den man an uns abgeben kann. Wir stellen uns auf jedes Brautpaar individuell ein und richten uns nach ihren Wünschen. Dabei beschränken wir uns auf drei bis vier Vorschläge, egal was wir tun. Im Endeffekt müssen Braut und Bräutigam nur noch Entscheidungen treffen: Location anschauen, Konditor und Florist bestimmen und den Tagesablauf besprechen. Das sind die festen Termine, die sie mit uns haben. Wir suchen für jedes Hochzeitspaar den perfekten Dienstleister, mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir wissen die Schwächen und Stärken der einzelnen Dienstleister und kennen die Geheimtricks. Wir können auf die Erfahrung der anderen Kollegen der Agentur zurückgreifen und sind deshalb einfach schneller und viel zielorientierter.
Natürlichen haben sie auch eine Garantie, dass am Tag der Hochzeit alles glatt geht. Ich rufe zum Beispiel drei Tage vor einer Hochzeit alle Dienstleister nochmal an, um mich zu vergewissern, dass der Termin präsent ist und jeder weiß, wann er wo zu sein und was er mitzubringen hat.
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass ich im Krankheitsfall immer jemanden habe, der für mich einspringt. Das gibt es, glaube ich, sonst so nicht mehr. Gerade selbständige Hochzeitsplaner, die nicht mit einer Agentur im Rücken arbeiten, können das nicht garantieren.
Ich arbeite und empfehle auch nur Dienstleister, deren Arbeit ich persönlich kennengelernt und gesehen habe. Wir sind sehr kritisch. Wenn jemand schon in der Planung oder Vorabsprache nicht zuverlässig ist, dann passt es nicht. In der Hochzeitsbranche ist Zuverlässig sehr wichtig, gerade für die Brautpaare. Sie müssen ja die Sicherheit haben, dass alles glatt geht. Es wäre ein Supergau, wenn am Tag der Hochzeit der DJ nicht erscheint oder der Caterer das vegetarische Essen vergisst. Wir sind dafür da, dass so etwas gar nicht erst passiert. Deshalb arbeiten wir nur mit Dienstleistern zusammen, wo wir wissen, dass es zu 100% funktioniert. Untereinander haben wir in Schleswig-Holstein ein total gutes Netz und machen einmal im Monat Dienstleister-Stammtische. Dazu werden alle Dienstleister eingeladen, die in der Hochzeitsbranche arbeiten, und man bekommt die Gelegenheit, sich persönlich kennen zu lernen. Passt die Sympathie? Wie ist der Mensch und passt er zu meinem Brautpaar? Das ist natürlich echt toll.

Vielen Dank Frau Willers für das Interview. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Freude bei ihrer kreativen Arbeit.

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