Das perfekte Kinderzimmer – wie Räume auf uns wirken
Die uns umgebenden Räume als unsere ,dritte Haut‘ zu verstehen, die essentiell mitverantwortlich ist für unser Wohlbefinden, unsere Gesundheit und unsere Zufriedenheit, ist ein wundervoller Prozess des Wiederentdeckens der eigenen Wahrnehmung und Intuition.
Unsere Umgebungen haben heutzutage mehr denn je die Aufgabe, unser physisches und psychisches Wohlbefinden zu fördern und unser körperliches, geistiges und seelisches Immunsystem zu schützen und zu stärken. Gerade in unserer modernen Gesellschaft, die bereits für Kinder schon sehr stark geprägt ist von Stress und Leistungsdruck, ist es besonders wichtig für eine Umgebung zu sorgen, die regenerierend, ausgleichend und stärkend wirken kann. Denn nicht allein Veranlagung, Vorbild und Erziehung prägen die Entwicklung eines Kindes, auch die Umgebungen und Räume nehmen großen Einfluss darauf, ob ein Kind sich optimal entfalten kann.
Kinder sind ganz besonders empfänglich für äußere Einflüsse, weshalb eine bewusste Gestaltung ihrer Umgebungen für sie so wichtig und gleichzeitig auch so wirkungsvoll ist. Auch wenn Sie es nicht direkt spüren, die uns umgebenden Räume wirken ständig auf uns ein und haben eine raumpsychologische Kraft, die nicht zu unterschätzen ist. Teils auf bewussten, meist jedoch auf un(ter)bewussten Ebenen „macht“ unsere Umgebung etwas mit uns. Kinder sind für diese Einflüsse von Natur aus viel sensibler als Erwachsene und leiden daher auch am meisten unter problematischen Umgebungen. Sie brauchen daher mehr denn je „Kraftplätze“ zum Regenerieren und Innehalten, Orte an denen sie sich geborgen und sicher fühlen und die ihnen helfen ihre Potentiale und Fähigkeiten bestmöglich entwickeln zu können.
Jedes Kinderzimmer sollte vor diesem Hintergrund als ein individueller Kraftplatz verstanden werden. Hat ihr Kind bereits einen solchen? Meistens lautet die Antwort – natürlich, das Kinderzimmer hat doch alles, was man sich nur wünschen kann! Und es stimmt, die Mehrheit der Eltern investiert hier nicht nur viel Geld, Zeit und Kreativität – auch bei der Auswahl von Möbeln, Spielzeug, Textilien etc. wird inzwischen immer mehr auf eine baubiologische Verträglichkeit geachtet, um mögliche Belastungen im Kinderzimmer so gering wie möglich zu halten und dem Kind ein bestmögliches Umfeld zu bieten.
Es sind jedoch nicht nur solche „grobstofflichen“ Elemente, die einen Einfluss auf uns haben, vor allem sind es die „feinstofflichen“ Einflüsse, die subtil aber sehr nachhaltig auf uns wirken. Denn jeder Raum verfügt, genauso wie der Mensch, nicht nur über einen Körper, sondern auch über eine „Seele“. Mit einem solchen Verständnis des Raumes als ein lebendiges Wesen, können wir eher verstehen, weshalb wir uns in einigen Räumen ohne greifbare Erklärung auf Anhieb wohl fühlen und in anderen nicht – Reaktionen, die Sie sicherlich schon bei Ihrem Kind und sich selbst beobachten konnten. Mit dem Verständnis der Wechselwirkung zwischen Raum und Mensch sind solche Situationen jedoch nicht länger verwunderlich und können sogar gezielt gesteuert und optimiert werden. Beobachten Sie bei Ihrem Kind bestimmte Erscheinungen, wie z.B. Schlafprobleme, Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten, häufige Erkrankungen oder Energielosigkeit, kann der Grund hierfür nicht selten in der direkten Umgebung, bzw. im Kinderzimmer liegen, sofern keine medizinischen Ursachen vorliegen.
Das Streben nach einem idealen Umfeld ist übrigens so alt wie die Menschheit selber und so ist hierfür neben den Erkenntnissen der modernen Architektur- und Wohnpsychologie auch in alten Kulturen eine Fülle an hilfreichem Wissen zu finden. Beeindruckenderweise gibt es hierbei viele Übereinstimmungen, sodass uns ein großes Repertoire zur Korrektur von vorhandenen Disharmonien zur Verfügung steht, um unser Umfeld optimal auf unsere persönlichen Bedürfnisse abstimmen zu können. Oftmals ist schon mit dem Bewusstwerden der Relevanz unserer Räume ein großer Schritt in die richtige Richtung getan.
Die heutige Reizüberflutung und einseitige Aufmerksamkeitsausrichtung lässt uns jedoch immer mehr einen „Tunnelblick“ einnehmen, der uns daran hindert unsere Umgebung mit allen Sinnen tatsächlich wahrzunehmen. Dabei stecken unsere Umgebungen voller ungeahnter Potentiale – lassen Sie sich und Ihr Kind begeistern, was lebendige Räume alles für Ihr Leben bedeuten können! Schulen Sie wieder mehr Ihre eigene Intuition, machen Sie Gebrauch von Ihren Sinnen und Ihrer Wahrnehmungsgabe und holen Sie sich bei Bedarf auch professionelle Unterstützung. Eine individuelle Wohnberatung mit diesem Schwerpunkt kann dabei äußerst hilfreich und wegweisend sein.
Autorin:
Dipl.-Ing. Lara Henoch
Yoga des Wohnens
Ganzheitlich Wohnen & Bauen: Beratung + Planung
www.yoga-des-wohnens.de