Unser Weihnachtsbaum

Alle Jahre wieder sorgen Tannenbäume für festliche Stimmung in der guten Stube.

Er ist für viele nicht wegzudenken, ist Mittelpunkt der Festtage und gehört zu Weihnachten wie die Weihnachtslieder, Geschenke und das Leuchten in den Augen der Kinder. Knapp 30 Millionen Bäume werden jährlich alleine in Deutschland verkauft. Da ist klar, dass diese nicht mehr aus dem Wald stammen, sondern in speziellen Weihnachtsbaum-Plantagen angebaut werden, auf denen meist kräftig gespritzt und gedüngt wird. Kann man da noch guten Gewissens einen Weihnachtsbaum aufstellen?

Woher kommen unsere Weihnachtsbäume 
eigentlich und wie wachsen sie?

Die Nordmanntanne, der beliebteste deutsche Weihnachtsbaum, stammt ursprünglich aus dem Kaukasus. Unter der gewöhnlichen heimischen Tanne, Fichte oder Kiefer liegen am Heiligen Abend nur noch selten die Geschenke. Dennoch werden rund 90% der benötigten Bäume in Deutschland angebaut, wobei Schleswig-Holstein und das Sauerland die größten Anbauflächen bieten. Die restlichen Tannen werden meist aus Dänemark importiert. Bis ein Baum seinen Weg in unsere Wohnzimmer findet, vergehen zwischen Aussaat und Schlag in der Regel zwölf bis vierzehn Jahre. Die ersten zwei Jahre verbringen sie als Sämling im Saatbeet einer Baumschule. Danach werden sie umgepflanzt und verbleiben für weitere ein bis zwei Jahre im sogenannten Vorschulbeet. Mit drei oder vier Jahren werden sie an ihren endgültigen Standort gepflanzt, wo er dann neun bis zehn Jahre steht, eher er als vermarktungsfähiger Baum verkauft werden kann. Ab dem sechsten Jahr beginnen Schnittmaßnahmen, die dafür sorgen, dass das Spitzenwachstum verlangsamt und der Abstand zwischen den Astreihen gleichmäßig ist.

Gut zu wissen:
Fichten wachsen schneller, benötigen aber dennoch mindestens sieben Jahre, bis sie „erntereif“ sind. Und Das Saatgut für die Nordmanntannen stammt überwiegend aus georgischen Wäldern. Dazu werden die Zapfen, in denen die Samen stecken, von den Spitzen der bis zu 30 Meter hohen Bäume gepflückt. Die dänische Initiative „Fair Trees“ hat ein Label gleichen Namens gegründet. Wer einen „Fair Trees“-Baum kauft, sorgt über den Mehrpreis dafür, dass die Zapfenpflücker einen angemessenen Lohn und Kletterausrüstung nach EU-Standard erhalten.


Weihnachtsbaum und umweltfreundlich – geht das?

Je kürzer die Transportwege, desto umwelt- und klimafreundlicher ist der Baum. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man den Baum direkt beim Erzeuger in der Nähe selber schlägt, zumindest, wenn man dafür nicht unendlich viele Kilometer mit dem Auto fahren muss. 

Ein Bio-Weihnachtsbaum aus ökologischem Anbau wird unter Verzicht von Mineraldünger sowie chemisch-synthetischen Pflanzenschutz- und Unkrautvernichtungsmittel angebaut. Meist wachsen sie nicht auf einer monokulturellen Plantage, sondern in einer Mischkultur. Wichtig ist, dass man sich für einen Weihnachtsbaum mit einem anerkannten Biosiegel entscheidet. Das sind z.B. Demeter, Naturland oder Bioland. Leider gibt es noch nicht viele Verkaufsstellen für Öko-Bäume.

Wer einen Garten und Platz für eine Tanne hat, kann auch einen Weihnachtsbaum im Topf kaufen und diesen nach Weihnachten, bei offenem Wetter auspflanzen. 

In einigen Regionen werden auch Weihnachtsbäume zum Mieten angeboten. Das macht aber nur Sinn, wenn der Baum auch gut gepflegt wird, damit er nach der Weihnachtszeit auch wirklich weiterleben kann. Nach unseren Informationen gibt es ortsnah keinen Mietservice, so dass er, wenn überhaupt, einen weiten Weg auf sich nehmen würde, was dem Umweltschutz auch nicht zuträglich ist.

Wer jetzt meint, „dann hol ich mir halt einen Weihnachtsbaum aus Plastik, der hält mehrere Jahre“, sollte bedenken, dass dieser aus ökologischer Sicht auch keine wirkliche Alternative darstellt. Zum einen ist er nicht biologisch abbaubar, kommt meist aus Asien und hat einen langen Transportweg. Mal ganz davon abgesehen, dass der Tannenduft fehlt.

Fazit
Wer auf seinen Weihnachtsbaum nicht verzichten möchte, der sollte auf einen möglichst biologisch angebauten Baum zurückgreifen. Vielleicht muss es ja in diesem Jahr keine Nordmanntanne sein, sondern eine unserer heimischen Nadelgehölze. Noch nachhaltiger wird es, wenn Sie umweltfreundlichen Baumschmuck verwenden. Das können Papier- oder Strohsterne, Anhänger aus Salzteig, getrocknetes Obst oder auch selbstgebackene Lebkuchen sein. Tabu sind auf jeden Fall Schnee- und Glitzerspray sowie Lametta. Dies ist nicht kompostierbar.

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