Wichtelzauber – Besuch aus dem Norden
Wichtelzauber – eine liebevolle Adventstradition für die ganze Familie
Wenn morgens plötzlich winzige Fußspuren durch die Küche führen, ein halber Keks verschwunden ist und ein Brief mit krakeliger Schrift auf dem Tisch liegt – dann ist er wieder da: der Weihnachtswichtel. Kaum größer als ein Finger und doch voller Ideen, sorgt er dafür, dass das Zuhause im Advent zu einem Ort voller Lichter, Lachen und kleiner Wunder wird.
Mit ihm zieht etwas ein, das zu jeder guten Weihnachtszeit dazugehört: Vorfreude und Staunen. Während draußen der Wind an den Fenstern rüttelt und der Alltag voller Termine steckt, bringt der Wichtel Spaß, Fantasie und Magie ins Haus. Er verwandelt ganz gewöhnliche Tage in kleine Abenteuer. Schon direkt nach dem Aufwachen fragen die Kinder: „Was hat er wohl heute Nacht gemacht?“ – und mal ganz ehrlich, uns Erwachsenen bringt der Wichtelbesuch ebenfalls Freude.
Viele Familien entdecken mit dem Wichtel eine neue Adventstradition, andere erinnern sich an eigene Kindheitserlebnisse – an handgeschriebene Wunschzettel, an das Warten auf das Christkind, an den Geruch von Zimt und Vanille in der warmen Küche.
Der Wichtel holt all das zurück und macht aus Dezembertagen kleine Geschichten, die man nicht vergisst. Er ist kein großes Spektakel, kein digitales Event, sondern ein leiser Gegenentwurf zur Hektik: ein Zeichen dafür, dass Fantasie und Nähe mehr zählen als Lautstärke und Konsum.
Und vielleicht ist das sein größter Zauber: dass er uns alle ein bisschen entschleunigt. Zwischen Terminen, Geschenkelisten und dem normalen Alltag schenkt der Wichtel wertvolle Familienmomente, in denen nichts zählt außer dem Zusammensein.
Wie der Wichtel zu uns kam: eine skandinavische Tradition
In Skandinavien gehören die sogenannten Nisse seit Jahrhunderten zum Weihnachtszauber. Früher galten sie als kleine Hofgeister, die das Vieh hüteten und über Haus und Hof wachten – vorausgesetzt, man stellte ihnen an Heiligabend eine Schüssel Grütze hin. Wer das vergaß, musste mit kleinen Streichen rechnen.
Aus dieser Tradition entwickelte sich in Dänemark der Julenisse, ein freundlicher Hauswichtel, der in der dunklen Jahreszeit für Licht und gute Laune sorgt.
Wer tiefer in dänische Weihnachtsbräuche eintauchen möchte, findet hier eine schöne Übersicht: Dänische Weihnachtstraditionen bei VisitDenmark.
Von Dänemark aus trat der Wichtel seinen Weg in viele Länder an – auch zu uns nach Deutschland. Heute wohnt er hinter kleinen Türen im Kinderzimmer, unter Treppen oder am Kamin und führt dort ein geheimes Leben: Er kommt nachts heraus, schreibt Briefe, nascht Plätzchen und beobachtet, ob die Menschen freundlich zueinander sind.
Die Wichteltür: Ein kleines Tor in eine große Fantasiewelt
Die Wichteltür ist das Herz des Wichtelzaubers. Eine winzige Öffnung, etwa so groß wie eine Handfläche – und doch führt sie in eine Welt voller Geschichten. Mehr braucht es gar nicht: eine kleine Holztür, ein winziges Fenster, eine Leiter, eine Spur aus Mehl oder Zucker – und die Fantasie erwacht.
Wenn Kinder morgens entdecken, dass sich über Nacht etwas verändert hat, entsteht dieser magische Moment zwischen Traum und Wirklichkeit. Die Eltern werden zu heimlichen Wichtelhelfern, die abends noch schnell einen Brief schreiben, eine Spur legen oder ein kleines Rätsel vorbereiten. So entsteht Tag für Tag ein liebevolles Ritual im Advent.
Die kleine Wichtelschule
Wie man Wichtelpost schreibt
Ein Wichtel liebt Briefe! Kinder dürfen ihm schreiben, was sie erlebt haben, was sie sich wünschen oder was sie fragen möchten. Meist antwortet er über Nacht. Die Zettel können gemalt, gekritzelt oder mit Glitzer gestaltet sein – wichtig ist nur, dass sie vor die Tür gelegt werden, bevor alle schlafen.
Wie oft sich der Wichtel meldet
Nicht jeden Tag muss etwas passieren. Drei- bis viermal pro Woche reichen völlig aus: ein Brief, eine kleine Spur oder eine Botschaft. An manchen Tagen ruht er sich einfach aus – das macht ihn glaubwürdiger und für Eltern entspannter.
Was Wichtel niemals tun
- Keine teuren Geschenke verteilen
- Kein Stress, keine Erwartungshaltung
- Kein Chaos, das Ärger macht – nur welches, über das alle lachen können
Wie lange der Wichtelzauber bleibt
Meist zieht er Ende November ein und verabschiedet sich nach Weihnachten. Manche Familien lassen ihn bis Silvester bleiben, andere sagen Tschüss, sobald die Geschenke ausgepackt sind. Sein Abschied ist ein schöner Moment für ein kleines Dankeschön oder einen Wunsch fürs neue Jahr.

5 Dinge, die Wichtel lieben
- Kekse, Milch und kleine Leckereien
- Kerzenlicht und gemütliche Ecken
- Briefe, gemalte Bilder und freundliche Worte
- Ordnung in ihrem Mini-Zuhause
- Wenn Kinder lachen – besonders früh am Morgen
Tipp für Eltern
Weniger ist oft mehr.
Schon eine winzige Spur aus Mehl oder ein kleiner Brief reichen, um Kinderaugen leuchten zu lassen. Der Wichtel ist kein Wettlauf, sondern eine Einladung, gemeinsame Zeit miteinander zu verbringen.
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Einfach öffnen, ausdrucken – und loswichteln!

