Die schönsten internationalen Hochzeitsbräuche


So vielfältig heutzutage Hochzeitsfeiern ausfallen, umso schöner ist der Gedanke, gemeinsame Werte und Bräuche weiterzugeben. Die Rituale sind alte Traditionen und machen eine Hochzeit zu einem ganz besonderen und einzigartigen Ereignis. Dabei unterscheidet sich eine Hochzeit nicht nur von Brautpaar zu Brautpaar, sondern auch von Nationalität zu Nationalität. Wir möchten einige Länder und ihre individuellen Hochzeitbräuche vorstellen und in deren Welten eintauchen.

Eine deutsche Braut braucht an ihrem Hochzeitstag vier Dinge, um in ihrer Ehe glücklich zu werden: etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues. Das Alte steht für das bisherige Leben, das Neue für die gemeinsame glückliche Zukunft, das Geliehene für Freundschaft und das Blaue für die Treue. Dieser Hochzeitsbrauch kommt ursprünglich aus England. Wer wird als nächstes heiraten? Der Brautstraußwurf ist ebenfalls ein beliebter Brauch. Gerne werden auch von den Gästen Blechdosen an den Hochzeitswagen des vermählten Ehepaares gehängt. Durch den Lärm der Dosen sollen böse Geister vertrieben werden, die dem jungen Glück schaden könnten.

In den Niederlanden wird der Champagner in großen Mengen ausgeschenkt. Der Korken der Champagnerflasche, die während der Hochzeitszeremonie als Erstes geöffnet wurde, wird in der Hochzeitsnacht unter das Kissen des Brautpaars gelegt und soll den Beiden ein ausgefülltes Liebesleben und Fruchtbarkeit bescheren.

In Dänemark wird bei der Hochzeitsfeier die Tradition gepflegt, dass Freunde und Verwandte die Braut und den Bräutigam küssen dürfen, wenn der eine Teil des Brautpaares den Raum verlässt. Wenn sich also die Braut kurz frisch machen geht, ist der Bräutigam für alle weiblichen Gäste zum Küssen freigegeben – aber nur solange bis die Braut wieder da ist.

In Schottland ist die Farbe Grün den Elfen vorbehalten. Um diese nicht zu verstimmen, dürfen weder das Brautpaar noch die Gäste grüne Kleidung tragen. Auch beim Hochzeitsmenü sind alle grünen Lebensmittel von der Karte gestrichen. Eine Ausnahme gewährt dieser alte Aberglaube jedoch: Der Brautstrauß darf ein wenig Grün enthalten.

Kaum eine russische Hochzeit kommt ohne den berühmten Schuhklau aus, bei dem sich eine Gruppe der Gäste als Zigeuner verkleiden muss. Die Zigeuner schreiten dann zur passenden Musik in den Saal und führen einen Tanz auf. Dabei klettert einer von ihnen unter den Brauttisch und klaut der eingeweihten Braut den Schuh. Wenn es Zeit ist für den Hochzeitstanz, ist die Braut über den Schuhklau zutiefst bestürzt. Die Rettung des Abends wird den Gästen zuteil, die den Zigeunern den Schuh abkaufen müssen. Jeder Spender wird mit einem Wodka belohnt. Die Trauzeugen hingegen werden bestraft, da sie den Schuhklau nicht verhindert haben und müssen strippen, Limbo tanzen oder Schnaps trinken. Der Hochzeitstanz kann stattfinden, sobald die Braut ihren Schuh zurückbekommen hat.

In Rumänien bedarf es eines sportlichen Bräutigams. So muss er den Brautkranz von einem hohen Baum herunterholen, den die Freunde der Braut dort aufgehängt haben. Das geschieht auf ganz besondere Art und Weise: Seine Verwandten und Freunde bilden eine Pyramide, die der Bräutigam erst erklimmen muss, um den Kranz seiner Braut aufsetzen zu können.

Türkische Hochzeiten werden oft sehr groß und mit hunderten Gästen gefeiert, gerne auch über mehrere Tage. Den Abend vor der Hochzeit verbringt das Brautpaar getrennt. Dann erfährt die Braut eine Verschönerung ihrer Arme und Beine mit roter Henna-Farbe. Bei der Hochzeitszeremonie trägt sie traditionell ein weißes Kleid mit einer roten Satinschleife, die laut Tradition für ihre Jungfräulichkeit steht. Die Eltern der Braut und des Bräutigams sowie die Gäste überreichen Geld- und Goldgeschenke, von denen die Geldscheine oft an die Kleidung des Brautpaars gepinnt werden.

In Griechenland bekommen die Hochzeitsgäste die Einladung mit Süßigkeiten (Loukoumi) überreicht. Da es Unglück bringt, sich die letzte Woche vor der Hochzeit zu sehen, muss das Paar in dieser Zeit ohne einander aushalten. Auf der Hochzeitsfeier werden nach der Zeremonie von einem Verwandten Geldscheine von den Gästen eingesammelt und später an das Brautkleid geheftet.

Italiener werben ganz romantisch um ihre Zukünftige und singen ein Abendständchen unter dem Fenster ihrer Angebeteten. Beim weiteren Antragsritual wird ein Holzstamm vor die Tür der werdenden Braut gelegt. Das Holz hineinholen, bedeutet ein Ja, den Stamm von der Tür wegrollen ein Nein. Traditionell gibt es auf der Hochzeitsfeier ein Buffet mit Spanferkel oder gegrilltem Lamm. Anschließend verteilt das Brautpaar gezuckerte Mandeln, die das Süße und Bittere in einer Ehe symbolisieren sollen.

Bei vielen französischen Hochzeiten versteigert die Braut ihr Strumpfband meistbietend und sammelt so Geld für das Brautpaar. Während sie tanzender Weise den Rock langsam höher schiebt, bieten die männlichen Gäste für jeden Zentimeter mehr Bein Geld. Sobald das Band zu sehen ist, wird es demjenigen zuteil, der zuletzt am meisten geboten hat.

Eine Piñata gehört in Mexiko zu jedem Hochzeitsfest dazu. Diese große Figur aus Pappmaché, die mit Süßigkeiten und Geldgeschenken für das Brautpaar gefüllt ist, muss von beiden mit verbundenen Augen so lange geschlagen werden, bis die Geschenke herausfallen. Gäste und Freunde dürfen dem Paar dabei helfen. Traditionell schenkt der Bräutigam seiner Braut 13 Goldmünzen, die jeweils für ein Eheversprechen stehen und ein Zeichen dafür sind, dass der Mann seiner Frau die Kontrolle über sein Vermögen gibt.

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