Die Sprache der Babys.<\/strong><\/h6>\n\n\n\nDie M\u00f6glichkeit eines kleinen Menschen zu Beginn seines Lebens zu kommunizieren, ist zun\u00e4chst nur sehr beschr\u00e4nkt m\u00f6glich. Durch seine Gesichtsmimik kann es auf ein gef\u00fchltes Unwohlsein aufmerksam machen. Durch strampelnde Bewegungen kann es auf Frustration oder Ungeduld hinweisen und durch Quengeln, als Vorstufe des Schreiens, beschreibt es mit Hilfe seiner Stimme seine innere Gef\u00fchlslage und macht seine Eltern dabei auf das aufmerksam, dass ihm etwas f\u00fcr sein Wohlbefinden fehlt. Das Schreien und Weinen eines Babys ist also Teil einer umfassenden Ausdrucksprache, die einem Baby erm\u00f6glicht, von seiner aktuellen Gef\u00fchlslage und seinen Bed\u00fcrfnissen zu erz\u00e4hlen. Folglich enth\u00e4lt jedes Weinen eine Botschaft, die es f\u00fcr seine Eltern zu entschl\u00fcsseln und verl\u00e4sslich zu beantworten gilt. <\/p>\n\n\n\n
Die verschiedenen Formen des Weinens<\/strong><\/h6>\n\n\n\nSo lernen Eltern und ihre Kinder sich recht schnell einander zu verstehen und vor allem zwischen den unterschiedlichen Schreiarten, die auf Hunger, M\u00fcdigkeit, \u00dcberreizung oder Schmerz hindeuten, zu unterscheiden. Sobald das Bed\u00fcrfnis erf\u00fcllt wird, kann sich das Kind auch beruhigen. Dieses sogenannte Weinen zum Hinweis auf unerf\u00fcllte Bed\u00fcrfnisse wird erg\u00e4nzt durch das Erinnerungs- sowie das Resonanzweinen. Weint ein Baby aufgrund gewisser Erinnerungen an \u00fcberw\u00e4ltigenden Stress und oder Schmerz, k\u00f6nnen herausfordernde Geburtserlebnisse, pl\u00f6tzliche Trennungen nach der Geburt aber auch pr\u00e4natale Erfahrungen unter Hochstress in der Schwangerschaft Ausl\u00f6ser des pl\u00f6tzlichen Weinens sein. Beim Resonanzweinen erlebt ein Baby die nicht gelebten Gef\u00fchle seiner Eltern als seine eigenen. Eine angespannte Atmosph\u00e4re, Unwohlsein der Eltern, unterdr\u00fcckter \u00c4rger oder Schwierigkeiten in der Partnerschaft, aber auch elterliche Erlebnisse und\/oder traumatische Erfahrungen in Folge von \u00c4ngsten oder Unsicherheiten werden durch das Schreien des Babys an die Oberfl\u00e4che bef\u00f6rdert. <\/p>\n\n\n\n
Vermeidung ungeliebter Emotionen<\/strong><\/h6>\n\n\n\nKurzfristig scheinen Strategien, die auf Ablenkung abzielen, augenscheinlich erfolgreich und das Baby stoppt seine Emotion i.d.R. sehr schnell z.B. durch die Bewegung in der Federwiege, Lichtprojektionen oder den lauten F\u00f6n. Das Prinzip ist einfach. Die Spannungsreaktion verdr\u00e4ngt das Bed\u00fcrfnis durch die Ablenkung auf den anderen Sinneskan\u00e4len. Jedoch kommt der urspr\u00fcngliche Stress an der Stelle zur\u00fcck, an der die Ablenkung aufh\u00f6rt. An dieser Stelle beginnt das Ausdrucksschreien dann von Neuem. Das echte dahinter liegende Bed\u00fcrfnis nach N\u00e4he, Verbindung und Geborgenheit bleibt bei der vermeidenden Begleitung von Emotionen jedoch verkannt und unerf\u00fcllt. Was ein Kind braucht, je nach Ursache seines Weinens, um entsprechend seiner Bed\u00fcrfnisse sowie bindungsorientiert begleitet zu sein, m\u00f6chte ich an einem kleinen Beispiel deutlich machen:<\/p>\n\n\n\n
Stellen Sie sich vor, Sie kommen nach einem Streit mit Ihrer besten Freundin nach Hause. Sie sind traurig \u00fcber die Hintergr\u00fcnde, entt\u00e4uscht und ersch\u00f6pft vom Tag. Ihr Partner \u00f6ffnet Ihnen die T\u00fcr. Sie werden von Ihren Gef\u00fchlen \u00fcbermannt. Ihr Partner f\u00fchrt Sie eilig ins Wohnzimmer und meint: \u201eAlles ist gut, nimm erst einmal einen Schluck Kaffee, iss den leckeren Kuchen, genie\u00df deine Lieblingsserie und dann sieht die Welt schon wieder anders aus. Beruhig dich und vergiss die Freundin, du hast auch noch andere gute Freundinnen.\u201c Das Verhalten Ihres Partners l\u00e4sst Sie verst\u00f6rt reagieren. Sie f\u00fchlen sich weder in Ihrer Sorge verstanden, noch haben Sie das Gef\u00fchl, dass Ihr Partner Ihr Gef\u00fchl aushalten kann. Ablenkung ist nicht das, was wir an dieser Stelle brauchen. Wir wollen gesehen, geh\u00f6rt und ernst genommen werden und jemanden Vertrautes in der schwierigen Gef\u00fchlslage an unserer Seite wissen. <\/p>\n\n\n\n
Ein Baby, das keine M\u00f6glichkeit hat, seine Geschichte hinter seinen Emotionen zu erz\u00e4hlen, f\u00fchlt sich ebenso wie Sie im Beispiel: Nicht in seiner Not wahrgenommen. Durch die Ablenkung lernt und sp\u00fcrt es, dass sein Gef\u00fchl \u201enicht richtig\u201c ist f\u00fcr die Situation, die beweint wird, und merkt gleichzeitig, dass sein Weinen bei seinem Gegen\u00fcber f\u00fcr Stress und Unsicherheit sorgt. Hat ein Baby durch entsprechende Interaktionsmuster kennengelernt, dass es von gewissen Emotionen immer wieder abgelenkt und sein legitimes Unwohlsein nicht zugelassen wird, lernt es, dass es beim F\u00fchlen seiner Befindlichkeiten keine verbindende, n\u00e4hegebende R\u00fcckmeldung seiner Bezugspersonen erf\u00e4hrt. Die angebotenen Ablenkungsstrategien wie z.B. die Beruhigung durch den F\u00f6n, werden zu Ersatzbed\u00fcrfnissen in Situationen, in denen sich Ihr Baby unwohl f\u00fchlt und ein Teufelskreis beginnt. <\/p>\n\n\n\n
Was braucht mein Baby, wenn es weint?<\/strong><\/h6>\n\n\n\nSie k\u00f6nnen sich an dieser Stelle entlasten. Die L\u00f6sung ist dabei nicht, das Weinen Ihres Baby durch \u00e4u\u00dfere Impulse schnellstm\u00f6glich stoppen zu wollen. Sie und Ihre Aufmerksamkeit sind Ihrem Baby genug. Es braucht Sie als sicheres Gegen\u00fcber die ihm einen Rahmen gibt, in dem es von seiner Not erz\u00e4hlen kann, gesehen und geh\u00f6rt wird. Bindung kann nur durch verl\u00e4ssliche Beziehungsangebote von Elternseite entstehen. Notwendig f\u00fcr die emotionale Begleitung ist das echte Verst\u00e4ndnis f\u00fcr den Ausdruck der Gef\u00fchle Ihres Kindes. Sie als Eltern k\u00f6nnen Ihrem Baby dann helfen, seine Gef\u00fchle in Bezug zu setzen. Daf\u00fcr muss es wissen, dass Sie seine Gef\u00fchle wahrnehmen. Ermutigen Sie Ihr Baby durch eine sichere Haltung, durch eindeutige Signale und \u00fcbernehmen Sie die F\u00fchrung in der Begleitung der Situation. Durch Ihre Begleitung als Leuchtturm f\u00fchren Sie Ihr Baby durch den Sturm seiner Emotionen zur\u00fcck in den sicheren Hafen. Mit so viel Hilfe, Zeit und Raum wie n\u00f6tig \u2013 allein durch Ihre echte Verbindung.\u00a0<\/p>\n\n\n\n
So lernen Eltern und ihre Kinder sich recht schnell einander zu verstehen und vor allem zwischen den unterschiedlichen Schreiarten, die auf Hunger, M\u00fcdigkeit, \u00dcberreizung oder Schmerz hindeuten, zu unterscheiden. Sobald das Bed\u00fcrfnis erf\u00fcllt wird, kann sich das Kind auch beruhigen. Dieses sogenannte Weinen zum Hinweis auf unerf\u00fcllte Bed\u00fcrfnisse wird erg\u00e4nzt durch das Erinnerungs- sowie das Resonanzweinen. Weint ein Baby aufgrund gewisser Erinnerungen an \u00fcberw\u00e4ltigenden Stress und oder Schmerz, k\u00f6nnen herausfordernde Geburtserlebnisse, pl\u00f6tzliche Trennungen nach der Geburt aber auch pr\u00e4natale Erfahrungen unter Hochstress in der Schwangerschaft Ausl\u00f6ser des pl\u00f6tzlichen Weinens sein. Beim Resonanzweinen erlebt ein Baby die nicht gelebten Gef\u00fchle seiner Eltern als seine eigenen. Eine angespannte Atmosph\u00e4re, Unwohlsein der Eltern, unterdr\u00fcckter \u00c4rger oder Schwierigkeiten in der Partnerschaft, aber auch elterliche Erlebnisse und\/oder traumatische Erfahrungen in Folge von \u00c4ngsten oder Unsicherheiten werden durch das Schreien des Babys an die Oberfl\u00e4che bef\u00f6rdert. <\/p>\n\n\n\n
Vermeidung ungeliebter Emotionen<\/strong><\/h6>\n\n\n\nKurzfristig scheinen Strategien, die auf Ablenkung abzielen, augenscheinlich erfolgreich und das Baby stoppt seine Emotion i.d.R. sehr schnell z.B. durch die Bewegung in der Federwiege, Lichtprojektionen oder den lauten F\u00f6n. Das Prinzip ist einfach. Die Spannungsreaktion verdr\u00e4ngt das Bed\u00fcrfnis durch die Ablenkung auf den anderen Sinneskan\u00e4len. Jedoch kommt der urspr\u00fcngliche Stress an der Stelle zur\u00fcck, an der die Ablenkung aufh\u00f6rt. An dieser Stelle beginnt das Ausdrucksschreien dann von Neuem. Das echte dahinter liegende Bed\u00fcrfnis nach N\u00e4he, Verbindung und Geborgenheit bleibt bei der vermeidenden Begleitung von Emotionen jedoch verkannt und unerf\u00fcllt. Was ein Kind braucht, je nach Ursache seines Weinens, um entsprechend seiner Bed\u00fcrfnisse sowie bindungsorientiert begleitet zu sein, m\u00f6chte ich an einem kleinen Beispiel deutlich machen:<\/p>\n\n\n\n
Stellen Sie sich vor, Sie kommen nach einem Streit mit Ihrer besten Freundin nach Hause. Sie sind traurig \u00fcber die Hintergr\u00fcnde, entt\u00e4uscht und ersch\u00f6pft vom Tag. Ihr Partner \u00f6ffnet Ihnen die T\u00fcr. Sie werden von Ihren Gef\u00fchlen \u00fcbermannt. Ihr Partner f\u00fchrt Sie eilig ins Wohnzimmer und meint: \u201eAlles ist gut, nimm erst einmal einen Schluck Kaffee, iss den leckeren Kuchen, genie\u00df deine Lieblingsserie und dann sieht die Welt schon wieder anders aus. Beruhig dich und vergiss die Freundin, du hast auch noch andere gute Freundinnen.\u201c Das Verhalten Ihres Partners l\u00e4sst Sie verst\u00f6rt reagieren. Sie f\u00fchlen sich weder in Ihrer Sorge verstanden, noch haben Sie das Gef\u00fchl, dass Ihr Partner Ihr Gef\u00fchl aushalten kann. Ablenkung ist nicht das, was wir an dieser Stelle brauchen. Wir wollen gesehen, geh\u00f6rt und ernst genommen werden und jemanden Vertrautes in der schwierigen Gef\u00fchlslage an unserer Seite wissen. <\/p>\n\n\n\n
Ein Baby, das keine M\u00f6glichkeit hat, seine Geschichte hinter seinen Emotionen zu erz\u00e4hlen, f\u00fchlt sich ebenso wie Sie im Beispiel: Nicht in seiner Not wahrgenommen. Durch die Ablenkung lernt und sp\u00fcrt es, dass sein Gef\u00fchl \u201enicht richtig\u201c ist f\u00fcr die Situation, die beweint wird, und merkt gleichzeitig, dass sein Weinen bei seinem Gegen\u00fcber f\u00fcr Stress und Unsicherheit sorgt. Hat ein Baby durch entsprechende Interaktionsmuster kennengelernt, dass es von gewissen Emotionen immer wieder abgelenkt und sein legitimes Unwohlsein nicht zugelassen wird, lernt es, dass es beim F\u00fchlen seiner Befindlichkeiten keine verbindende, n\u00e4hegebende R\u00fcckmeldung seiner Bezugspersonen erf\u00e4hrt. Die angebotenen Ablenkungsstrategien wie z.B. die Beruhigung durch den F\u00f6n, werden zu Ersatzbed\u00fcrfnissen in Situationen, in denen sich Ihr Baby unwohl f\u00fchlt und ein Teufelskreis beginnt. <\/p>\n\n\n\n
Was braucht mein Baby, wenn es weint?<\/strong><\/h6>\n\n\n\nSie k\u00f6nnen sich an dieser Stelle entlasten. Die L\u00f6sung ist dabei nicht, das Weinen Ihres Baby durch \u00e4u\u00dfere Impulse schnellstm\u00f6glich stoppen zu wollen. Sie und Ihre Aufmerksamkeit sind Ihrem Baby genug. Es braucht Sie als sicheres Gegen\u00fcber die ihm einen Rahmen gibt, in dem es von seiner Not erz\u00e4hlen kann, gesehen und geh\u00f6rt wird. Bindung kann nur durch verl\u00e4ssliche Beziehungsangebote von Elternseite entstehen. Notwendig f\u00fcr die emotionale Begleitung ist das echte Verst\u00e4ndnis f\u00fcr den Ausdruck der Gef\u00fchle Ihres Kindes. Sie als Eltern k\u00f6nnen Ihrem Baby dann helfen, seine Gef\u00fchle in Bezug zu setzen. Daf\u00fcr muss es wissen, dass Sie seine Gef\u00fchle wahrnehmen. Ermutigen Sie Ihr Baby durch eine sichere Haltung, durch eindeutige Signale und \u00fcbernehmen Sie die F\u00fchrung in der Begleitung der Situation. Durch Ihre Begleitung als Leuchtturm f\u00fchren Sie Ihr Baby durch den Sturm seiner Emotionen zur\u00fcck in den sicheren Hafen. Mit so viel Hilfe, Zeit und Raum wie n\u00f6tig \u2013 allein durch Ihre echte Verbindung.\u00a0<\/p>\n\n\n\n
Sie k\u00f6nnen sich an dieser Stelle entlasten. Die L\u00f6sung ist dabei nicht, das Weinen Ihres Baby durch \u00e4u\u00dfere Impulse schnellstm\u00f6glich stoppen zu wollen. Sie und Ihre Aufmerksamkeit sind Ihrem Baby genug. Es braucht Sie als sicheres Gegen\u00fcber die ihm einen Rahmen gibt, in dem es von seiner Not erz\u00e4hlen kann, gesehen und geh\u00f6rt wird. Bindung kann nur durch verl\u00e4ssliche Beziehungsangebote von Elternseite entstehen. Notwendig f\u00fcr die emotionale Begleitung ist das echte Verst\u00e4ndnis f\u00fcr den Ausdruck der Gef\u00fchle Ihres Kindes. Sie als Eltern k\u00f6nnen Ihrem Baby dann helfen, seine Gef\u00fchle in Bezug zu setzen. Daf\u00fcr muss es wissen, dass Sie seine Gef\u00fchle wahrnehmen. Ermutigen Sie Ihr Baby durch eine sichere Haltung, durch eindeutige Signale und \u00fcbernehmen Sie die F\u00fchrung in der Begleitung der Situation. Durch Ihre Begleitung als Leuchtturm f\u00fchren Sie Ihr Baby durch den Sturm seiner Emotionen zur\u00fcck in den sicheren Hafen. Mit so viel Hilfe, Zeit und Raum wie n\u00f6tig \u2013 allein durch Ihre echte Verbindung.\u00a0<\/p>\n\n\n\n
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