Vom 10. Juni bis zum 15. Juli wird im Laden \u201eUnverpackt-lose, nachhaltig, gut\u201c in der Fleischhauerstr. 40 im seitlichen Schaufenster eine „Tiny Town“ zu sehen sein. Sie entstand w\u00e4hrend des ersten Lockdowns und nun sind alle Beteiligten ganz aufgeregt, da sie ihre Stadt endlich der \u00d6ffentlichkeit vorstellen d\u00fcrfen. Kommen Sie vorbei und machen Sie einen kleinen Rundgang. Erkunden sie alle Sehensw\u00fcrdigkeiten, wie die Riesenrutsche oder den wundersch\u00f6nen Springbrunnen dieser Stadt, die von ihren Bewohnern selbst liebevoll und detailliert aufgebaut wurden.<\/h6>\n\n\n\n

Hier erfahren Sie die Geschichte zu dem Projekt<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Die Kunsttherapeutin Alenka Hamann arbeitet in der station\u00e4ren Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung \u201eHaus Arild\u201c in Bliestorf. Im ersten Corona-Lockdown stellte sie mit neun Kindern im Alter zwischen 9 und 14 Jahren ein Kunstprojekt auf die Beine, mit dem Ziel, dem Zustand von Unruhe und Verunsicherung, der auch in \u201eHaus Arild\u201c sp\u00fcrbar war, entgegenzuwirken. Wie \u00fcberall herrschte auch dort durch die pl\u00f6tzlichen Kontaktbeschr\u00e4nkungen ein unerwarteter Zustand von Trennung und Vereinzelung. Verabredungen unter den verschiedenen Wohngruppen konnten nicht stattfinden, Aufenthalte bei den Familien fielen anders aus als gew\u00f6hnlich und die allgemeine Unklarheit \u00fcber den Verlauf der Pandemie sorgte zus\u00e4tzlich f\u00fcr Anspannung.\u00a0Da auch das kunsttherapeutische Angebot ausschlie\u00dflich in Einzelsitzungen stattfinden konnte, stellte sich Frau Hamann die Frage, wie man trotz alledem ein Gemeinschaftsgef\u00fchl unter den Kindern wecken k\u00f6nne. Herausgekommen ist dabei das Kunstprojekt\u00a0 \u201eTiny Town\u201c.\u00a0<\/p>\n\n\n\n

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1. Schritt<\/strong><\/h6>\n\n\n\n

Zun\u00e4chst sollte jedes Kind ein Haus samt Grundst\u00fcck gestalten. Vor der Gestaltung konnte es sich \u00fcberlegen, ob dieses f\u00fcr einen Menschen, ein Ding oder eine Gegebenheit stehen solle, die ihm\/ihr in den letzten Wochen geholfen hatte, die \u201eCorona-Krise\u201c zu durchleben. F\u00fcr die Gestaltung standen dann zahlreiche Materialien, vorwiegend \u201eM\u00fcll\u201c (leere Milchpackungen, Papppackungen, Plastikpackungen, Plastikflaschen, Dosen, Eisstiele, Glasdeckel, Obstnetze, usw.) zur Verf\u00fcgung. Daneben aber auch unterschiedliche Naturmaterialien (Halme, Gr\u00e4ser, Tannenzapfen, Baumrinde, Sand, Steine, Muscheln, Moos, Tannenzweige, \u00c4ste usw.). Durch diese etwas ungew\u00f6hnliche Materialwahl sollte in den Kindern das Bewusstsein gesch\u00e4rft werden, dass Vieles schon vorhanden ist und kreativ genutzt und zweckentfremdet werden kann. Sie sollten erfahren k\u00f6nnen, wie man mit wenigen Dingen Neues und Sch\u00f6nes zaubern kann, auch wenn z.B. die Gesch\u00e4fte geschlossen sind und Materialien nicht wie gewohnt beschafft werden k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n

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2. Schritt<\/strong><\/h6>\n\n\n\n

Danach wurden \u201eGemeinschaftsfl\u00e4chen\u201c (Parks, Spiel- und Sportpl\u00e4tze, Freibad, usw.) erarbeitet. Diese Fl\u00e4chen wurden immer von mindestens zwei Kindern, meistens jedoch von mehreren, gestaltet. Da sie sich dabei nie gleichzeitig im Raum aufhalten durften, mussten sie das Vorgefundene so nehmen, wie es war, darauf reagieren, es erg\u00e4nzen. Die einzige Vorgabe war, das bereits Gestaltete nicht zu zerst\u00f6ren oder g\u00e4nzlich abzuwandeln.<\/p>\n\n\n\n

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Den leicht hellblau vorgrundierten Hintergrund aus gro\u00dfen Pappen haben anschlie\u00dfend alle Kinder gemeinsam bearbeitet. Auf sehr kreative Weise entstanden hier z.B. ein Wald, Meer, Berge, eine Sonne, Wolken, usw. Abschlie\u00dfend wurde dann alles auf dem 2 x 1,10 Meter gro\u00dfen Untergrund angeordnet und durch Stra\u00dfen, Wege, Fl\u00fcsse etc. miteinander verbunden. <\/p>\n\n\n\n

Voller Spannung und Staunen untersuchten die Kinder zu Beginn jeder Sitzung, wie sich ihre Stadt weiterentwickelt hatte. Wie erhofft konnten sie \u00fcber die Wochen erkennen, dass sich ihre Stadt mit jeder Sitzung positiv ver\u00e4nderte, indem andere ihre Arbeit auf respektvolle Weise erg\u00e4nzten. <\/p>\n\n\n\n

Obwohl sie in den Einzelsitzungen immer alleine arbeiteten und nie gemeinsam im Raum waren, entstand auf diese Weise mit der Zeit eine starke Bindung zueinander, sowie ein sp\u00fcrbares Gemeinschaftsgef\u00fchl, welches von Stolz und Freude \u00fcber das Ergebnis gepr\u00e4gt war. <\/p>\n\n\n\n

3. Schritt<\/strong><\/h6>\n\n\n\n

Nun musste noch gekl\u00e4rt werden, wie die Stadt hei\u00dfen soll. Daf\u00fcr konnte sich jedes Kind einen Namen ausdenken und im Anschluss wurde unter den eingegangenen Vorschl\u00e4gen abgestimmt. Herausgekommen ist \u201eTiny Town\u201c.<\/p>\n\n\n\n

Frau Hamann und die Kinder w\u00fcrden sich freuen, wenn \u201eTiny Town\u201c auch noch an anderen Orten ausgestellt werden d\u00fcrfte. Bei Interesse rufen Sie uns an und wir vermitteln gerne den Kontakt.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

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