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{"id":2297,"date":"2019-12-29T10:58:25","date_gmt":"2019-12-29T10:58:25","guid":{"rendered":"http:\/\/luettbecker.de\/?p=2297"},"modified":"2019-12-30T10:28:56","modified_gmt":"2019-12-30T10:28:56","slug":"ernaehrungsgewohnheiten-in-der-familie-aendern-doch-wie","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/luettbecker.de\/ernaehrungsgewohnheiten-in-der-familie-aendern-doch-wie","title":{"rendered":"Ern\u00e4hrungsgewohnheiten in der Familie \u00e4ndern. Doch wie?"},"content":{"rendered":"\n
Hochmotiviert starten junge Eltern in das Familienprojekt \u201eErn\u00e4hrungserziehung\u201c \u2013 und sto\u00dfen h\u00e4ufig schnell an ihre Grenzen. Wunsch und Wirklichkeit in Sachen Ern\u00e4hrung liegen in vielen Familien weit auseinander. Kennen Sie das auch? Doch ung\u00fcnstiges Essverhalten kann man \u00e4ndern. Lesen Sie, wie das gelingt:<\/h6>\n\n\n\n
Schritt f\u00fcr Schritt<\/strong><\/p>\n\n\n\n
Lassen Sie es langsam angehen und seien Sie geduldig. Machen Sie Ihrem Kind auf entspannte Weise gesundes Essen schmackhaft. F\u00fcr den Erfolg ist es wichtig, dass die \u00c4nderungen von Ihren Kindern akzeptiert werden. <\/p>\n\n\n\n
Abwechslungsreich essen<\/strong><\/p>\n\n\n\n
Orientiert man sich an der Ern\u00e4hrungspyramide der Deutschen Gesellschaft f\u00fcr Ern\u00e4hrung (www.dge.de) sind reichlich Gem\u00fcse und Obst; mageres Eiwei\u00df aus Fisch, Gefl\u00fcgel und Milchprodukten; komplexe Kohlenhydrate aus Vollkorngetreide sowie etwas Pflanzen\u00f6l empfehlenswert. In Ma\u00dfen genie\u00dfen sollte man S\u00fc\u00dfes, Fettes und Wei\u00dfmehlprodukte. Die Ern\u00e4hrungspyramide liefert eine hilfreiche Orientierung f\u00fcr die Mengen der verschiedenen Lebensmittelgruppen. Die Portionsgr\u00f6\u00dfe richtet sich nach der Gr\u00f6\u00dfe der eigenen Hand; also kleine Kinderhand, kleine Portion. Doch bleiben Sie entspannt. Kinder essen nicht nach Plan, haben nicht immer gleich viel Appetit und sind an manchen Tagen m\u00e4keliger als an anderen. Es reicht aus, wenn Sie den Verlauf einer Woche im Blick behalten.<\/p>\n\n\n\n
S\u00fc\u00dfes zum Naschen<\/strong><\/p>\n\n\n\n
Kinder wollen naschen und d\u00fcrfen es auch. Legen Sie keine s\u00fc\u00dfen Vorr\u00e4te an. S\u00fc\u00dfigkeiten m\u00fcssen etwas Besonderes und damit Seltenes sein. Stellen Sie gemeinsam Regeln auf. Regeln beugen t\u00e4glichen Streitereien vor.<\/p>\n\n\n\n
Augen auf beim Einkauf<\/strong><\/p>\n\n\n\n
Schauen Sie sich das Produkt, das Sie kaufen wollen, genau an und werfen Sie auf jeden Fall einen Blick auf die Zutatenliste. Je k\u00fcrzer sie ist, umso besser. Einfache Regel zur Orientierung: Je weiter vorne eine Zutat auftaucht, desto mehr davon steckt im Produkt. Achten Sie auf \u201eZuckerfallen\u201c. F\u00fcr Zucker gibt es viele Bezeichnungen zum Beispiel Dextrose (www.lebensmittelklarheit.de). Selbst in Lebensmitteln, in denen man es gar nicht vermuten w\u00fcrde, kann sich ein hoher Zuckergehalt verstecken; Beispiel: Ketchup. Der Griff zur Fertigkost ist verlockend, doch bedenken Sie, dass diese Produkte oft viele Zusatzstoffe und Konservierungsmittel sowie zu viel Zucker und Salz enthalten. Au\u00dferdem pr\u00e4gen Sie damit den Geschmack Ihrer Kinder schon fr\u00fch auf Industrieprodukte. Vorsicht vor Kinderlebensmitteln! Sie versprechen viel und halten wenig.<\/p>\n\n\n\n
Ran an den Herd<\/strong><\/p>\n\n\n\n
Versuchen Sie, wenigstens an einigen Tagen in der Woche selber zu kochen. D\u00fcrfen Ihre Kinder beim Zubereiten helfen, macht es Unbekanntes vertrauter und motiviert eher zum Probieren. Kreative Rezepte finden Sie in guten Kochb\u00fcchern – besonders in speziellen f\u00fcr Kinder und Familien – und im Internet. <\/p>\n\n\n\n
Gemeinsame Zeit<\/strong><\/p>\n\n\n\n
Bei der Ern\u00e4hrung kommt es nicht nur darauf an, was wir essen, sondern auch wie. Gemeinsame Mahlzeiten st\u00e4rken den Familienzusammenhalt, machen Spa\u00df und strukturieren den Alltag. Mehr als 80 % aller Kinder sch\u00e4tzen den Familientisch als Ort f\u00fcr Gespr\u00e4che, Gem\u00fctlichkeit und Entspannung. Beziehen Sie Ihre Kinder bei der Mahlzeitenplanung mit ein und ber\u00fccksichtigen Sie ihre W\u00fcnsche. Machen Sie aus dem Familienessen kein Gesundheitsprojekt und vermeiden Sie Stress und Streit am Tisch ebenso wie permanente Ermahnungen. <\/p>\n\n\n\n
K\u00fcchenpraxis<\/strong><\/p>\n\n\n\n
Sie als Eltern haben die Wahl, bestimmte Lebensmittel nicht zu kaufen und stattdessen Alternativen anzubieten. Tauschen Sie ungesunde Lebensmittel gegen gesunde St\u00fcck f\u00fcr St\u00fcck aus:<\/p><\/blockquote>\n\n\n\n
Steigen Sie beim Brot auf Vollkorn um. Bieten Sie Ihren Kindern zun\u00e4chst fein vermahlenes Getreide an. K\u00f6rner lehnen sie oftmals ab. Gew\u00f6hnen Sie Ihre Kinder langsam an gr\u00f6bere Varianten. Backen Sie gerne? Verwenden Sie m\u00f6glichst Vollkornmehl oder Mehl mit hoher Typenzahl (Beispiel: Typ 1050). Je h\u00f6her die Typenzahl, umso h\u00f6her ist der Vitamin-, Mineral- und Ballaststoffgehalt. Zur Geschmacksgew\u00f6hnung k\u00f6nnen Sie anfangs auch Vollkornmehl mit einem Mehl niedriger Typenzahl mischen. W\u00e4hlen Sie Vollkorn- statt Wei\u00dfmehltoast. <\/li><\/ul>\n\n\n\n
Butter, Margarine, K\u00e4se und Wurst machen die Brotmahlzeit sehr fett. Deshalb das Brot in dicke Scheiben schneiden und d\u00fcnn belegen. Gew\u00f6hnen Sie Ihre Familie an fettarme Wurst- und K\u00e4sesorten und ersetzen Sie ab und zu Butter und Margarine durch Frischk\u00e4se oder Kr\u00e4uterquark. Knackige Salatbl\u00e4tter, d\u00fcnne Radieschen- und Gurkenscheiben, Paprikastreifen oder M\u00f6hrenraspel machen das Brot saftig und reichern es mit vielen Vitaminen an. Die bei Kindern beliebte Nuss-Nugat-Creme nicht regelm\u00e4\u00dfig, sondern nur zu besonderen Gelegenheiten wie zum Beispiel zum Sonntagsfr\u00fchst\u00fcck, servieren. Marmelade selbst kochen spart Zucker; ein tolles Familienprojekt.<\/li><\/ul>\n\n\n\n
Fr\u00fchst\u00fcckscerealien und Cornflakes sind energiebringende Alternativen zum Fr\u00fchst\u00fccksbrot. Aufgepasst: Oft enthalten sie zu viel Zucker oder Schokolade! Fertige Cornflakes- oder M\u00fcslimischung mit \u201epuren\u201c Haferflocken im Verh\u00e4ltnis 1:1 mischen. Optimal sind selbst zubereitete M\u00fcslimischungen. <\/li><\/ul>\n\n\n\n
Ersetzen Sie bei der warmen Mahlzeit nach und nach einen Teil der Fleischportion durch Gem\u00fcse. Bereiten Sie es unterschiedlich zu -jedes Kind hat andere Vorlieben. Tipp: F\u00fcr Gem\u00fcsemuffel k\u00f6nnen Sie klein geschnittenes oder p\u00fcriertes Gem\u00fcse in So\u00dfen, Suppen oder Aufl\u00e4ufen verstecken. Setzen Sie auf Vertrautes, statt Ihre Kinder gleich mit einem ganz neuen Gericht und vielen unbekannten Zutaten zu \u00fcberfordern. Ver\u00e4ndern Sie die gewohnten Speisen nur leicht. Geben Sie einige Erbsen oder gehackte Kr\u00e4uter zum Beispiel in die von Kindern geliebte Tomatenso\u00dfe. Servieren Sie neben einer neuen Sorte zus\u00e4tzlich noch das Lieblingsgem\u00fcse Ihres Kindes. Hilfreich beim Probieren kann es sein, das neue Lebensmittel auf einem \u201eProbierteller\u201c anzubieten. <\/li><\/ul>\n\n\n\n
W\u00e4hlen Sie h\u00e4ufig die eiwei\u00dfreiche Kartoffel als Beilage. Kartoffeln k\u00f6nnen Sie vielf\u00e4ltig zubereiten. Pommes Frites, Kroketten & Co. nur ab und zu genie\u00dfen und statt in der Friteuse besser im Backofen zubereiten. Vollkornreis und wei\u00dfen Reis zu \u201ebuntem\u201c Reis mischen. Das Gleiche gilt f\u00fcr Nudeln, um sich an den Geschmack zu gew\u00f6hnen. <\/li><\/ul>\n\n\n\n
Fertige Kinderprodukte wie Pudding, Quarkspeise, Joghurt oder Milchmixgetr\u00e4nke enthalten zu viel Zucker; besser selbst zubereiten und mit Obst oder Trockenfr\u00fcchten s\u00fc\u00dfen. Gibt es in Ihrer Familie Probleme mit \u00dcbergewicht, kaufen Sie Milch und Joghurt mit 1,5 % Fettgehalt und Magerquark. Tolle Durstl\u00f6scher sind Wasser, Mineralwasser, Kr\u00e4uter- und Fr\u00fcchtetees und Saftschorlen (Mischungsverh\u00e4ltnis Wasser zu Saft 3:1). Optimal ist es, wenn Wasser zum Familien-Regelgetr\u00e4nk wird. Trendiges wie Limo, Cola oder Eistee sollten Sie vermeiden.<\/li><\/ul>\n\n\n\n
Tipp:<\/strong> Gestalten Sie Ihr Essensangebot so, dass auf jeden Fall auf dem Tisch auch etwas steht, dass Ihr Kind mag. Formulieren Sie positiv und verbieten Sie nichts. Denken Sie an Ihre Rolle als Vorbild!<\/p>\n\n\n\n
Fazit<\/strong><\/p>\n\n\n\n
Eine einfache und ausgewogene Familienk\u00fcche mit frischen und saisonalen Lebensmitteln als Basis ist die beste Voraussetzung, um Ihre Familie ausgewogen zu ern\u00e4hren. Wenn die Umstellung der ung\u00fcnstigen Essgewohnheiten behutsam erfolgt und Sie die Ern\u00e4hrung nach dem Familiengeschmack zusammenstellen, werden Ihre Kinder mehr Spa\u00df an einem ausgewogenen, abwechslungsreichen Essen haben und immer mehr Neues ausprobieren wollen.<\/p>\n\n\n\n
Eine optimierte Familienern\u00e4hrung w\u00fcnscht Ihnen Sabine Timmermann<\/p>\n\n\n\n