Lernen die eigene Meinung zu \u00e4u\u00dfern und f\u00fcr sich selber einstehen<\/h6>\n\n\n\n

Kinder haben ein Recht auf Beteiligung. Der Parit\u00e4tische SH bietet Kitateams eine fachliche Begleitung bei der Aushandlung, Verankerung und Festschreibung von Kinderrechten in den p\u00e4dagogischen Konzeptionen und unterst\u00fctzt diese bei der Gestaltung demokratiefreundlicher p\u00e4dagogischer Arbeit.
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Es klingt ganz selbstverst\u00e4ndlich. \u201eKinder m\u00fcssen bei allen Entscheidungen, die sie betreffen, nach ihrer Meinung gefragt werden. Kinder d\u00fcrfen ihre Meinung frei \u00e4u\u00dfern und diese muss dann auch Ber\u00fccksichtigung finden\u201c, steht in Artikel 12 der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen geschrieben. Zudem schreibt das 2012 in Kraft getretene Bundeskinderschutzgesetz Beteiligungsverfahren und M\u00f6glichkeiten zur Beschwerde in pers\u00f6nlichen Angelegenheiten als Voraussetzung f\u00fcr die Erlaubnis zum Betrieb einer Kindertageseinrichtung zwingend vor.
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Blo\u00df \u2013 wie beteiligt man schon die J\u00fcngsten in ihrem Kindergartenalltag aktiv an Entscheidungen und an welchen Entscheidungen wollen die p\u00e4dagogischen Fachkr\u00e4fte die Kinder \u00fcberhaupt beteiligen? Diese Fragen sollte jedes Kitateam ganz individuell in einem gemeinsam gestalteten Teamprozess f\u00fcr sich beantworten.
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Das Konzept \u201eKinderstube der Demokratie\u201c, das von R\u00fcdiger Hansen und Raingard Knauer in Schleswig-Holstein entwickelt wurde, hat genau dieses Ziel, n\u00e4mlich die Selbst- und Mitbestimmungsrechte von Kindern strukturell in der Kita zu verankern. Jedes vom Kitateam verabschiedete Kinderrecht hat damit Auswirkungen auf das Machtverh\u00e4ltnis, das zwischen Fachkr\u00e4ften und Kindern in dem entsprechenden Bereich in der Kita besteht. Dabei kommt es nicht darauf an, dass die Kinder zuk\u00fcnftig alles selbst entscheiden und bestimmen d\u00fcrfen und die Fachkr\u00e4fte das aushalten m\u00fcssen. Es geht vielmehr darum, dass die Rechte, die die Fachkr\u00e4fte den Kindern zugestehen, verbindlich in der Kita gelebt werden sowohl bei den Selbstbestimmungsthemen als auch bei den Mitbestimmungsthemen. Bei den Selbstbestimmungsthemen sollten Kitateams f\u00fcr sich Fragen kl\u00e4ren wie zum Beispiel: Wer entscheidet dar\u00fcber was ich esse und ob ich \u00fcberhaupt essen muss? Wer entscheidet dar\u00fcber wer mich wickelt und ob ich eine Regenhose tragen muss? Bei den Mitbestimmungsthemen, die das Leben in der Gemeinschaft betreffen, k\u00f6nnen Kitateams Fragen kl\u00e4ren wie: Wer entscheidet dar\u00fcber, wohin der n\u00e4chste Ausflug gehen soll oder was es beim n\u00e4chsten Kitafest zu essen gibt? Die vom Team beschlossenen Rechte sollten dann allen Beteiligten, Kindern und Eltern transparent vermittelt und erl\u00e4utert werden. Sinnvoll ist, hierbei Visualisierungstechniken wie Piktogramme einzusetzen, die alle Kinder im Haus im Prozess kennen und verstehen lernen.
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Wenn den Kindern (und Eltern und Fachkr\u00e4ften) die Rechte in der Kita klar sind, d\u00fcrfen, sollen und m\u00fcssen sich die Kinder bei Rechtsverletzungen beschweren d\u00fcrfen. Dieses Kinderrecht dient nicht zuletzt dem Schutz vor Machtmissbrauch von Fachkr\u00e4ften in p\u00e4dagogischen Einrichtungen. Voraussetzung daf\u00fcr, dass sich Kinder bei Grenzverletzungen von Fachkr\u00e4ften beschweren k\u00f6nnen ist, dass ihnen diese M\u00f6glichkeit bekannt und vertraut ist und von den p\u00e4dagogischen Fachkr\u00e4ften aktiv eingefordert wird. Daf\u00fcr brauch es Mut, Vertrauen und die Kenntnis der eigenen Rechte. Wenn Kinder erleben, dass Beschwerden erw\u00fcnscht sind, ernst genommen werden und erfolgreich sein k\u00f6nnen, ist diese Erfahrung mit zahlreichen Lernchancen verbunden: Sie erleben ihre eigene (Selbst)Wirksamkeit, nehmen wahr, dass Erwachsene auch Fehler machen und ihre Fehler offen kommuniziert werden, sie werden best\u00e4rkt, sich f\u00fcr ihre und die Rechte anderer einzusetzen und erleben sich damit als m\u00fcndige Tr\u00e4ger von Rechten.
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Der Parit\u00e4tische Gesamtverband hat einen Schwerpunkt auf die \u201ePartizipation und Demokratiebildung in Kindertageseinrichtungen\u201c gesetzt. Er bietet den Interessierten thematische Arbeitshilfen, Dokumentationen, Erkl\u00e4rvideos zur Entwicklung eines Partizipationskonzeptes und zur Etablierung eines Beschwerdeverfahrens f\u00fcr Kinder in Kindertageseinrichtungen an.
Der Parit\u00e4tische Schleswig-Holstein bietet p\u00e4dagogischen Fachkr\u00e4ften vielf\u00e4ltige Unterst\u00fctzung f\u00fcr die praktische Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen, auch bei den Vorgaben des Bundeskinderschutzgesetzes, an: Dies k\u00f6nnen Teamtage zu unterschiedlichen Themen sein, wie zum Beispiel:
– Entwicklung eines individuellen Partizipationskonzeptes
– Strukturelle Verankerung von Mit- und Selbstbestimmungsrechten
– Entwicklung von Beschwerdeverfahren f\u00fcr Kinder
– Kinderschutzkonzepte<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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